Fast in jeder Küche zu finden: Die sogenannte Espressokanne. Sie kann eigentlich gar keinen Espresso. Richtig guten Kaffee aber schon.

"Selbstverständlich ist damit guter Kaffee möglich", sagt Kaffeesommelier Fabio de Nittis. Vorausgesetzt die Caffettiera - wie sie richtig heißt - wird korrekt bedient. Sie kann aber wirklich nur Kaffee, denn für echten Espresso entsteht viel zu wenig Druck im Innern. Und auch ein guter Kaffee ist viel wert. Unserem Reporter Nail AlSaidi ist der bislang nicht gelungen. Wir haben ihn mit seiner Kanne zum Fachmann geschickt.

Guter Kaffee ist Handarbeit

Kaffee ist Handarbeit, meint der Fachmann. Und die fängt viel früher an, als gedacht: Beim Reinigen. Nach dem Gebrauch muss die Caffettiera auf jeden Fall sauber gemacht werden. Denn verharzte Kaffeerückstände versauen sonst den frischen Kaffeegeschmack. Auch die Kaffeemühle - falls vorhanden - sollte deshalb sauber sein.

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Kaffeesommelier Fabio de Nittis an seiner Espressomaschine

Weil der Kaffee sein Aroma schnell verliert, muss er gut verschlossen aufbewahrt werden. Im Kühlschrank hat er aber trotzdem nichts zu suchen, erklärt Fabio de Nittis: "Kaffee ist ein Aromafänger. Im Kühlschrank gelagert würde er nach Wurst schmecken."

How to Espressokanne:

  • Erstmal alles ordentlich sauber machen
  • Wasserkessel nur bis zum Ventil befüllen
  • Grobes Kaffeemehl verwenden
  • Sieb gut abtrocknen und dann locker befüllen - nicht stopfen!
  • Bei kleiner oder mittlerer Hitze kochen
  • Sobald es röchelt, runter mit der Kanne!
"Nasses Kaffeepulver ist direkt versaut, weil sich die Aromen nicht mehr lösen können."

Die kleine Kanne für den Herd wird ziemlich heiß und zu heißer Kaffee wird bitter. Wichtig ist deshalb, ihn auf keinen Fall länger als nötig auf dem Herd stehen zu lassen. Kaffeesommelier Fabio de Nittis serviert den Kaffee aus unserer Reporterkanne deshalb in Tassen mit Raumtemperatur. Mit Erfolg.

Mehr dazu im Netz:

Shownotes
Caffettiera
Missverständnis Espressokanne
vom 16. Februar 2016
Moderatorin: 
Steffi Orbach
Autor: 
Nail Al Saidi, DRadio Wissen