Cannabis ist das kostbarste Agrarprodukt in Maine, dem östlichsten Bundesstaat der USA. Seit der Legalisierung der Pflanze für medizinische Zwecke wurden nie zuvor mehr Pflanzen angebaut als in diesem Jahr - und nie zuvor mehr erntereife Pflanzen geklaut. Sehr zum Leidwesen der übermüdeten Bauern.
Über 1500 Bauern in Maine haben die "Lizenz zum Züchten". Das heißt, sie dürfen offiziell Cannabis anbauen und ernten. Natürlich nur für medizinische Zwecke. Jetzt im Herbst steht die Ernte der letzten Pflanzen an:
"Zuerst war THC-Snow reif, dann White Russian, dann Jerry Berry, Costa Kush und dann Purple Kush."
Das Leben könnte so einfach sein, wären da nicht die vielen Langfinger, die es auf die reifen Pflanzen mit den teils Maiskolben großen, klebrigen und süß duftenden Blüten abgesehen haben. Ein echtes Problem für die Bauern in der Region.
Ohne Schutz geht es nicht
Fast jeder von ihnen hat eine Diebstahl-Geschichte zu erzählen. Viele schützen ihre Ernte mittlerweile mit Zäunen, Überwachungskameras, Lichtschranken und Stolperfallen, oder sie schlafen direkt an ihren Plantagen. So auch der 26-jährige Cannabiszüchter Troy Strains. Zurzeit verbringen er und seine Pitbullhündin Dakota die Nächte im Zelt direkt neben seinen Pflanzen.
"Das ist sozusagen meine Veranda. Hier sitze ich und genieße den Anblick dieser Schönheiten. Wenn ich wach werde, rieche ich sie, wenn ich einschlafe, rieche ich sie. Berauschend schön."
Doch nicht immer bleibt es so friedlich. Erst kürzlich musste ein Gras-Räuber schmerzhafte Bekanntschaft mit Dakota machen. Hunde lassen sich nun mal nicht so leicht täuschen wie Menschen. Um an die Pflanzen zu kommen, lassen sich die Diebe so einiges einfallen. Für die größten Schlagzeilen sorgte in dieser Saison ein Überfall, bei dem sich die Täter als Polizisten ausgaben.