Jetzt kommt er doch nicht. Kanadas Premier Justin Trudeau wollte zur Unterzeichnung des Ceta-Abkommens mit der EU nach Brüssel reisen. Aber die EU ist noch nicht so weit. Doch irgendwann wird Trudeaus Flugzeug nach Brüssel starten.
Bis zum Schluss hatte sich Kanadas Regierung optimistisch gezeigt. Das Flugzeug des kanadischen Premiers Trudeau war startbereit. Doch in der Nacht zum 27.10. wurde klar, dass die EU noch nicht so weit ist. Der EU-Kanada-Gipfel wurde abgesagt - damit auch die Unterzeichnung des Ceta-Abkommens.
"Die EU ist in einer schwierigen Lage. Zum Beispiel wegen dem Brexit. Dass dieser Gipfel jetzt auch noch richtig abgesagt werden musste, das ist für die EU peinlich. Die Blamage ist da."
Bis zuletzt hatte Belgiens Regierung mit den Vertretern der belgischen Regionen um eine Zusatzerklärung zum Ceta-Abkommen gestritten. Mit dem Text sollen einzelne Punkte aus dem Handelsabkommen konkretisiert und auch ergänzt werden. Man war fast fertig. "Es ging eigentlich nur noch um Feinarbeit", sagt Jörg Münchenberg.
Aber irgendwann hat die Zeit nicht mehr gereicht. Der Gipfel wurde abgesagt. Erst einmal. Denn fest steht: "Der Gipfel wird nachgeholt", so Jörg Münchenberg.
Klar ist aber auch, dass die EU-Staaten eigentlich alle Ceta wollen. "Mit den neuen Formulierungen können nun wahrscheinlich alle leben. Auch die Wallonie", sagt Jörg Münchenberg. Die belgische Region hatte die Unterzeichnung des Handelsabkommen abgelehnt und wollte Änderungen.
Wie geht es weiter mit Ceta?
Sobald die Zusatzerklärung endgültig fertig ist, müssen noch die anderen 27 EU-Mitgliedstaaten (neben Belgien) zustimmen. Ist das passiert, wird Trudeau wohl noch einmal in sein Flugzeug steigen und über den Atlantik kommen. Wann das genau sein wird, ist noch unklar.