Gerade einmal zehn Prozent der Cheops-Pyramide sind erforscht. Jetzt ist es einem Forschungsteam gelungen, eine bisher unbekannte Kammer zu entdecken.
Vor 4.500 Jahren wurde die Cheops-Pyramide gebaut. Wie die Menschen sie in der damaligen Zeit bauen konnten, ist bis heute nicht ganz geklärt. Genauso rätselhaft sind ihre verborgenen Kammern und Gänge. Eine bisher unbekannte Kammer wurde nun entdeckt – und ist mit über 30 Kubikmetern überraschend groß.
Kammer ist vollkommen leer
Bisher waren nur die drei Hauptkammern der Pyramide - darunter die Königskammer - bekannt. Die nun entdeckte Kammer ist leer und ohne menschliche Spuren. Das deutet für die Forschenden darauf hin, dass sie womöglich seit ihrem Bau vor 4.500 Jahren niemand betreten hat. Außerdem schließen sie aus der glatten Decke und den nur grob behauenen Seitenwänden darauf, dass die Kammer für prunkvolle Zeremonien genutzt wurde.
"Die Forschenden vermuten, dass die Kammer aus statischen Gründen eingebaut wurde. Sie sollte womöglich die Pyramide vom eigenen Gewicht entlasten."
Der Fund der leeren Kammer ist für die Forschenden ein großer Erfolg. Bereits vor fünf Jahren gab es durch eine spezielle Scan-Technik Hinweise auf diese Kammer. Normale Scans funktionieren in den Pyramiden nicht, weil die Steinblöcke, aus denen sie gebaut sind, zu massiv sind.
Ein Forschungsteam der TU München hat nun ein Endoskop mit einer winzigem Kamera durch einen dünnen Spalt geschoben und Innenaufnahmen der Kammer gemacht.
"Die Kammer wirft aber ein weiteres Rätsel auf: Die Decke läuft spitz zu. Das deutet darauf hin, dass sie etwas abstützt, was sich über ihr befindet."
Die Kammer könnte den Forschenden neuer Hinweise auf die Bauweise von Pyramiden liefern. Sie wirft aber auch ein neues Rätsel auf. Denn die Decke der Kammer läuft spitz zu: Ein Indiz dafür, dass sie etwas abstützen könnte. Ob das eine andere Kammer oder etwas ganz anderes ist, wird nun Gegenstand neuer Forschungen sein.