Vor zehn Jahren ist Marco nach Chile ausgewandert. Zwischen Vulkanen und einer Lagune betreibt er dort mit seiner Familie Landwirtschaft und eine Lodge. Ihr Land haben sie Fundo Laguna Blanca - "Das Grundstück mit der weißen Lagune" - genannt.
Chile ist wie ein Magnet, sagt Marco Bentzien. Lange kann er nicht weg bleiben. Vor zehn Jahren ist er mit seiner Familie dorthin ausgewandert. Und im Süden des Landes, in der Nähe von Curacautín, haben er, seine Eltern und sein Bruder sich eine Existenz aufgebaut.
Ein riesiges Grundstück - 1200 Hektar Land - mit einer Lagune, umgeben von drei Vulkanen, gehört ihm und seiner Familie jetzt. Angestellte und Tiere haben sie. Und neben der nachhaltigen Landwirtschaft setzen sie auf Tourismus - auf Menschen, die sich aus dem Stress der heutigen Zeit zurückziehen wollen, sagt Marco.
"Es ist oft einsam. Ich habe einen großen Freundeskreis hinter mir gelassen. Aber die Lebensqualität, die du hier hast, die bezahlt im Grunde genommen diesen Ausgleich."
Marco hat viel zu tun - 26 Stunden am Tag ist er im Einsatz, sagt er. Aus dem Grundstück mit der kleinen Hütte ist in zehn Jahren ein landwirtschaftlicher Betrieb geworden, wo Gemüse und Getreide - hauptsächlich Quinoa - angebaut werden, in über 1000 Metern Höhe. "Es ist ein Leben, das mir Spaß macht", sagt Marco. Seine Lebensprinzipien: Nachhaltigkeit und Entschleunigung.
Auch der Tourismus in der Fundo Laguna Blanca ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt: Viele Gäste kommen in die Abgeschiedenheit, um die Natur zu erleben, Boot zu fahren, zu reiten oder einfach auszuspannen.
Ganz entspannt ist Marco auch, wenn man ihn nach den drei Vulkanen dort, dem Tolhuaca, dem Lonquimay und dem Llaima fragt. Zwar ist der Llaima sehr aktiv und spuckt immer wieder Lava - aber die AKWs in Europa, meint Marco, seien doch eine größere Gefahr.