Während der eine schläft, ist die andere topfit und umgekehrt. Paare, die gegensätzliche Tagesrhythmen haben, haben weniger Datezeit. Andererseits haben sie die Chance, ihre Dates auf ein neues Level zu bringen. Paarberaterin Miriam Dialo verrät, wie.
Während der eine morgens um sechs fit aus dem Bett springt, ist der andere noch im Schlummer-Lummer-Land. Abends ist es dann genau umgekehrt: Der Partner will noch was unternehmen oder einfach nur einen Film schauen, da gehen beim anderen die Augen zu. Wenn er oder sie dann beim Filmschauen auf dem Sofa einschläft, kann man das mal witzig oder süß finden, doch wenn wir dauernd aneinander vorbeischlafen, kann das zu Frust und Enttäuschung führen.
Warum nicht mal zu ungewöhnlichen Zeiten daten?
Die Schlafforschung spricht, wenn es um diese typische Eule-Lerche-Konstellation geht, von unterschiedlichen Chronotypen. Das kann bei Paaren schon mal zu Streit führen, weiß Paarberaterin Miriam Dialo. In der Regel sei es aber überwindbar.
Zunächst sollte das Paar für sich klären, wie und wie viel Zeit es überhaupt miteinander verbringen möchte, rät Miriam Dialo. Und dann setzt man sich an die Planung. Aus Erfahrung weiß sie, dass Paare, die unterschiedliche Tagesrhythmen haben, eine konkrete Date-Planung hilft, wieder zueinanderzufinden.
Schafft es ein*e Partner*in nicht, die Verabredung einzuhalten, weil er oder sie nach der Arbeit zu k.o. ist, bleibt nur noch eins: Grenze kommunizieren und ein neues Date ausmachen. Passiert das häufiger und ist der oder die andere darüber sehr enttäuscht, sollte sich das Paar zusammensetzen und nach Lösungen suchen, so die Paarberaterin.
"Wir sind, wie wir sind. Sich zu hundert Prozent an die Partner*in anzupassen, führt zu Frust und Streit."
Grundsätzlich sei es auch eine Option, den eigenen Biorhythmus an den des oder der Partner*in anzupassen. Das kann man schon mal machen, meint Miriam Dialo, aber nicht zu hundert Prozent. Besser sei es, um die Ecke zu denken, also es vielleicht mal mit einem Date am Nachmittag zu versuchen und so einen ganz eigenen Rhythmus als Paar zu finden.
Am Ende ist es mit den unterschiedlichen Chronotypen also wie mit allen anderen Unterschieden in Beziehungen: Wir sollten uns klar machen, dass wir so (unter Umständen sogar sehr) unterschiedlich ticken und was das für die Beziehung bedeutet. Dann braucht es womöglich immer wieder Gespräche zu dem Thema, damit keiner von beiden mit den eigenen Bedürfnissen auf der Strecke bleicht. Die Hauptsache ist aber, so Miriam Dialo, dass wir immer wieder bereit sind, Lösungen zu finden. Und vielleicht zwingt uns das dann ja, richtig kreativ bei der Datefindung zu werden und etwas anderes vorzuschlagen, als abends auf dem Sofa zu chillen.