Sport kann dabei helfen, dass wir uns in unserem Körper wohler fühlen. Und trotzdem fällt es vielen schwer, sich aufzuraffen. Was können wir dagegen tun?
Vor allem wenn es draußen ungemütlich wird, kalt und nass ist, haben wir meist weniger Lust, uns körperlich zu betätigen. Es fehlt einfach die Motivation und der innere Schweinehund siegt. Wir verziehen uns lieber auf die Couch.
Dabei spielt sich auch viel im Kopf ab. Wir hätten vielleicht sogar Lust auf Sport. Aber der Gedanke daran, dass man beispielsweise ins Schwitzen und aus der Puste kommt, der hemmt, meint Sportpsychologe Ralf Brand.
"Sport kann anstrengend sein und Anstrengungsempfinden fühlt sich erstmal nicht gut an."
Wer sich generell schwer tut, zum Sport zu gehen oder gerade anfängt, eine Sportart für sich zu entdecken, dem rät der Sportpsychologe, eine nicht zu anstrengende Sportart zu wählen. Dabei solltet ihr es nicht übertreiben und auf totales Auspowern verzichten. "Die Intensität sollte am Anfang so niederschwellig gehalten werden, dass es noch halbwegs angenehm ist", sagt der Sportpsychologe.
Mit Musik von negativen Gefühlen ablenken
Wer seinen Hintern hochbekommen hat und dann doch beim Sport ist, denkt sich trotzdem vielleicht: Wann ist es denn jetzt endlich vorbei? Wenn solche negativen Gefühle hochkommen, dann hilft: Musik. Ralf Brand erklärt, warum das so ist: "Musik lenkt unsere Aufmerksamkeit weg von den inneren Signalen, die aus unserem Körper aufsteigen und trägt dann dazu bei, dass das unangenehme Gefühl etwas weniger in den Vordergrund tritt."
Trigger gegen den Herbst-Blues
Wer sich schnell vom Wetter runterziehen lässt und dann erst recht keine Lust hat, etwa ins Fitnessstudio zu gehen, der kann aber auch ein paar Tricks anwenden. Ralf Brand empfiehlt zum Beispiel, sich Sport zu bestimmten Zeiten fest im Kalender einzuplanen. Oder ihr arbeitet mit Post-Its, die euch daran erinnern, etwas Sport zu machen oder einfach nochmal rauszugehen.
"Kleben Sie sich ein Post-It an die Tür, durch die Sie am Tag 15 Mal gehen, der Sie daran erinnert, dass Sie heute um 15 Uhr einen Spaziergang machen wollten."
Doch selbst der Sportpsychologe sagt, dass er nicht immer die eiserne Disziplin an den Tag legt. Für ihn persönlich ist aber auch der Punkt "soziale Verpflichtung" hilfreich. Wenn ihr zum Beispiel anderen davon erzählt, dass ihr vorhabt, Sport zu machen, dann werdet ihr später auch gefragt, ob ihr das wirklich gemacht habt. Das hilft, Ralf Brand zufolge, enorm, sich an seine Pläne zu halten.