Deena Herr hat nach dem Abi beschlossen, für den Freiwilligendienst nach Ostafrika zu gehen. Nach einer spontanen Gesangseinlage in einer Bar lernte sie ihren heutigen Manager kennen. Sie singt in der Sprache Luganda und begeistert die Bevölkerung damit.
Eigentlich will Deena Herr es gar nicht so wirklich wahr haben, aber in Uganda ist sie durch ihre Musik inzwischen berühmt. Auf der Straße wird sie immer wieder erkannt und angesprochen und ihre Lieder werden in den Radiostationen des Landes rauf- und runtergespielt.
"Das war alles wahrscheinlich ein riesengroßer Zufall - ich war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich habe nach meinem Abitur beschlossen, dass ich einen Freiwilligendienst machen möchte und bin dann nach Ruanda gegangen. Ich bin dann auch in andere ostafrikanische Länder gereist. Und so hat es mich im März 2013 zum ersten Mal nach Uganda verschlagen."
Deena ist 22 Jahre alt. Um bei einem Hilfsprojekt für Straßenkinder mitzuarbeiten, ist sie nach Ruanda gekommen. Nachdem sie den Freiwilligendienst beendet hatte, ist sie nach Deutschland zurückgekehrt, reiste aber immer wieder nach Ostafrika. So kam es, dass sie Uganda besuchte. Nach einem spontanen Auftritt in einer Bar wurde sie von ihrem jetzigen Manager angesprochen. Die beiden blieben in Kontakt. Es dauerte ungefähr ein Jahr, bis er sie überreden konnte mit ihm ins Studio zu gehen und Lieder in der Sprache Luganda aufzunehmen - einer Sprache, die sie bis dahin gar nicht konnte.
"Als ich meinen Freiwilligendienst beendet hatte und nach Deutschland zurückkehren sollte, bin ich immer zwischen beiden Ländern hin- und hergependelt. Einmal war ich abends mit Freunden in einer Bar. Da gab es eine "Open Stage" mit Gitarre und Mikrofon und meine Freunde meinten: Du singst doch, geh doch mal auf die Bühne."
Die Menschen in Uganda sind fasziniert von Deena: Sie nennen sie "Muzunga", die weiße Frau. Und das solch eine Muzunga Lugandisch sprechen und auch singen kann, ist sehr außergewöhnlich. Schließlich gibt es in Uganda rund 50 gesprochene Sprachen und die Landesprachen sind Swahili und Englisch, nicht Luganda. Inzwischen singt sie bei großen Shows, millionenfach haben die Ugander ihre Songs auf ihre Handys runtergeladen und sie hat viele andere Künstler kennengelernt. Aber jetzt möchte sie erst einmal zurück, um in Deutschland ihr Studium zu beenden. Im Interview sagt sie uns, dass sie sich vorstellen kann, danach ihre Karriere in Uganda fortzusetzen und für immer dort zu bleiben.
Deena Herr: Gwe anamponya
- Deena Herr - Plötzlich Popstar in Uganda | Gespräch mit Deena Herr im Grünstreifen