Knopfäugig und kuschlig: Putzige kleine Meerschweinchen sind in Deutschland nicht nur bei Kindern sehr beliebt. Niemand käme bei uns auf die Idee sie zu essen. In Peru ist das anders.
In Peru werden Meerschweinchen in der traditionellen Medizin verwendet und auch gerne gegessen.
"Serviert wurde das Meerschweinchen wie Spanferkel mit Paprika im Maul. Dazu Kartoffeln oder Fritten und sehr, sehr scharfe Soße."
Im Geschmack ist es wohl vergleichbar mit Kaninchen. Mario Ludwig hat es auch an Spanferkel erinnert. Gegessen wird mit den Fingern, genagt wird dann wie am Hühnchen. Und Fleisch ist auch genug dran. Die Peruaner essen nämlich keine kleinen Kuschelmeerschweinchen, sondern Mast- oder Riesenmeerschweine.
Es gibt verschiedene Arten von Meerschweinchen. Unter anderem eben die großen Tiere, die in Peru in richtigen Meerschweinchenmastbetrieben gehalten werden. An Fest- und Feiertagen kommen sie traditionell auf den Tisch. In ländlichen Regionen werden sie auch einfach in der Küche gehalten. Dort verputzen sie die Küchenabfälle, bis sie fällig sind.
"Mir schmeckt es im Vergleich zu Kaninchen nicht gut genug, und unsere Mitbürger kriegen wir da auch nicht dazu Meerschweinchen zu essen."
Pro Jahr geht es bis zu 65 Millionen Tieren ans Fell. Wobei Peru nicht das einzige Andenland mit Appetit auf Meerschweinchen ist. Einige Produzenten denken bereits darüber nach, die Tiere tiefgekühlt nach Nordamerika und Europa zu exportieren.
Auch in der Medizin, besser gesagt bei peruanischen Schamanen, ist das Meerschwein ein geschätztes Tier. Der Nager wird über den Körper eines Kranken gescheucht. Wo er stoppt, sitzt die Krankheit. Genaueres über diese erfährt der Schamane dann aus den Eingeweiden des Tieres. Das ist natürlich völliger Quatsch, aber wahr.