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Aufmunternde Worte und ein freundliches "Kopf hoch!" bringen nichts. Wer eine Depression hat, braucht oft professionelle Hilfe. Zum Beispiel aus dem Netz. Dort gibt es Angebote, die Hilfe bei einer Depression versprechen. Aber taugen die was?

Fast jeder zehnte Mensch weltweit leidet an einer Depression oder starken Angstzuständen. Das sagt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Und sie teilt auch mit: Die Zahl der Betroffenen ist in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter gestiegen. Wer sich in Deutschland behandeln lassen möchte, muss erstmal auf einen Therapieplatz warten. Schnellere Hilfe versprechen diverse Angebote im Netz.

Schreibtherapie ersetzt die Sprechstunde

Zum Beispiel gibt es die Schreibtherapie. "Da bekommen Patienten Schreibaufgaben", erklärt Birgit Wagner, Professorin für Klinische Psychologie an der Medical School Berlin. "Zum Beispiel sollen Patienten einen unterstützenden Brief an einen Freund schreiben, der genau dasselbe erlebt hat, wie der Patient selbst." Solche Aufgaben sind immer in einen wissenschaftlich überprüften Behandlungsleitfaden eingebettet.

Auf das Schreiben der Patienten gibt es dann eine psychotherapeutische Rückmeldung und eine neue Schreibaufgabe, die dann mehr in die Details gehen kann.

"Die meisten Online-Therapien sind fokussiert auf Patienten mit einer leichten oder mittleren Depression."

Die Online-Therapie ist inzwischen gut bei den Krankenkassen angekommen. "Die Datenlage sagt ganz klar aus, dass die Online-Therapie unter Umständen genauso gut wirkt wie eine Sprechzimmer-Therapie", sagt Birgit Wagner. Patienten, die Interesse haben, können sich bei Deprexis informieren oder auch bei Hausarzt.de.

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Die Therapie-Angebote im Netz haben ihre Grenzen. "Sobald jemand eine schwere Depression hat, ist so eine Art von Psychotherapie nicht mehr indiziert", sagt Birgit Wagner. Der Vorteil von Online-Therapien sei aber, dass sie in Deutschland als Studien angelegt sind oder als Modellprojekte von Krankenkassen: Hier werden Patienten vor der Therapie sehr genau untersucht, ob die Online-Therapie für sie passt - oder ob nicht eine Alternative besser wäre.

Mehr zum Thema:

Shownotes
Depressionen
Hilfe aus dem Netz
vom 14. April 2016
Moderatorin: 
Marlis Schaum
Gesprächspartnerin: 
Birgit Wagner, Professorin für Klinische Psychologie an der Medical School Berlin