Wer auf sein Fahrrad angewiesen ist, möchte es vielleicht gegen Diebstahl versichern. Das lohnt sich eigentlich nur, wenn das Rad wirklich teuer ist. Und es ist noch nicht alles, was wir beachten sollten.
Fahrraddiebstahl ist ärgerlich und vielerorts ein Problem. Es betrifft häufig neue und wertvolle Räder. Ist das Fahrrad versichert, ersetzt die Versicherung eventuell den Schaden. "Wenn du ein günstiges gebrauchtes Fahrrad hast, lohnt sich eine Versicherung nicht unbedingt", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Jan Dahlmann. Bei teuren Rädern zahle sich eine Police schon eher aus.
Philipp Wolf bestätigt das. Er ist Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Rheinland Pfalz. Lasse sich das Fahrrad nach dem Diebstahl aus dem Stegreif ersetzen, lohne sich eine Versicherung eher nicht, sagt er.
"Bei vielen tausend Euro – manchmal Gegenwert eines Monatslohns – lohnt sich das schon, wenn das Fahrrad weg ist und man kommt nicht mehr an die Uni, an die Schule, zur Arbeit."
Eventuell ist das Fahrrad auch bereits versichert – über die Hausratsversicherung zum Beispiel. Sie greift häufig, wenn ein Fahrrad aus einem Fahrradkeller, der Wohnung oder der Garage geklaut wird.
Wer eine spezielle Fahrradversicherung abschließen will, tut das entweder direkt beim Versicherer oder vergleicht die Bedingungen und Kosten bei einem Vergleichsportal. "Da bekommst du dann auch gute Preis-Leistungsverhältnisse angezeigt", sagt Jan Dahlmann.
Erstattung des Neuwerts möglich
Er würde drauf achten, dass im Versicherungsfall möglichst der Neuwert und nicht nur der aktuelle Wert erstattet wird. Allgemein lohnt es sich, die Bedingungsklauseln der Versicherungspolice möglichst genau zu lesen, damit wir genau wissen, im Fall eines Diebstahls zu erwarten ist.
Damit ein eventueller Schaden später übernommen wird, gibt es meist bestimmte Voraussetzungen, sagt Philipp Wolf. Zum Beispiel muss das Fahrradschloss einer gewissen Sicherheitsklasse entsprechen. Und das Fahrrad muss zuhause in einer Garage, einem Keller, Schuppen oder ähnlichem abschließbaren Raum abgestellt werden.
Teils schränken die Versicherungen die Gültigkeit der Versicherung zeitlich ein. "Es gibt Tarife, da ist das Fahrrad nur tagsüber von 6 Uhr morgens bis 10 Uhr abends versichert, bei anderen 24 Stunden", erklärt Jan Dahlmann. Beachtet werden sollte auch die räumliche Gültigkeit der Versicherung: deutschlandweit, europaweit oder sogar weltweit?
Abhängig vom Wert des Fahrrads und dem Standort – grob gesagt Stadt oder Land – kann eine spezielle Diebstahlversicherung des Gefährts zwischen etwa 40 Euro und 230 Euro kosten, sagt Jan Dahlmann.
"Für eine normale Diebstahlversicherung für ein normales Alltagsrad ist zwischen 40 und 70 Euro ein guter Richtwert. Da kommt es stark darauf an, wo du wohnst."
Insgesamt ist die Zahl der gemeldeten und der gemeldeten versuchten Fahrraddiebstähle bundesweit rückläufig.
