Nach vielen Jahren der Dürre, geht es wieder aufwärts für die Musikindustrie. 1,55 Milliarden Euro hat sie voriges Jahr in Deutschland kassiert. Das ist die dritte Umsatzsteigerung in Folge. Vor allem über die digitale Musik ist der Zuwachs reingekommen.
Von 2006 bis einschließlich 2012 ging es nur bergab mit dem Musikbusiness: Der Umsatz wurde immer weniger. Dann kam aber die Trendwende. Die CD-Verkäufe gehen zwar immer noch runter - aber das macht nichts. Der Digitalmarkt, also Downloads und Streamingdienste, sorgt für Wachstum. 115 Millionen Euro mehr für Downloads und Streaming, dem gegenüber stehen 67 Millionen Euro weniger für physische Datenträger. Das geht aus den Zahlen vom Bundesverband Musikindustrie hervor.
Streaming und Downloads sind endlich anerkannt
Mit den guten Angeboten für digitale Musik kam der Erfolg wieder. "Mein Eindruck ist, die Musikindustrie hat sich zu lange gegen Angebote wie eben MP3-Downloads und Streaming-Dienste gesperrt", sagt DRadio-Wissen-Reporter Konstantin Zurawski, "sie wollte stattdessen die Überwachung im Netz verschärfen und hohe Strafen verhängen gegen Leute, die sich illegal Musik heruntergeladen haben".
"Anscheinend sind die Verbraucher tatsächlich bereit Geld zu bezahlen, wenn das Angebot stimmt. Und das sieht man ja nicht nur bei der Musik, sondern auch bei Film-Streamern wie Netflix."
Die Musikindustrie freut sich zwar über die neuen Einnahmen via Downloads, physische Datenträger wie Vinyl und CDs dominieren aber immer noch den Markt: Rund 70 Prozent des Umsatzes machen tatsächlich noch CDs und Vinyls und Musik-DVDs aus. "Anscheinend braucht der Wandel dann doch noch eine ganze Weile", sagt Konstantin Zurawski. Eine Prognose des Bundesverbands Musikindustrie geht davon aus, dass ungefähr in zwei bis drei Jahren CDs und Streaming-Angebote umsatztechnisch gleich auf sind.