Der Diskusfisch ist nicht nur hübsch anzuschauen und gilt als König der Aquarienfische. Er stellt sich auch seinem Nachwuchs als lebendes Restaurant zur Verfügung. Vater und Mutter produzieren einen Schleim, den sich die kleinen Fische dann von der Haut knabbern.
Die ersten drei Tage ihres Lebens fressen die Baby-Diskusfische ausschließlich den Nahrungsschleim ihrer Eltern. Das sieht dann so aus: Die Jungfische docken an der Unterseite von Mama oder Papa an und picken sich dann das Nährstoffsekret aus der Haut. Ist ein Elterntier vom Nachwuchs abgefuttert, übergibt es die hungrigen Sprösslinge an den Partner und produziert neuen Schleim.
"Der alte Partner schüttelt die Jungfische durch Körperbewegungen ab, der neue winkt sie mit den Flossen herbei."
Nach der ersten Phase gönnen sich die Jungfische dann auch mal kleine Krebstierchen, kommen aber bis zu vier Wochen immer wieder als Aber die Abnabelung beginnt schon: "In der vierten Woche hauen die Eltern aber oft einfach ab, wenn ihre Kinder eine Hautmahlzeit zu sich nehmen wollen", sagt Mario Ludwig. "Schließlich muss die Haut ja auch mal wieder regenerieren."
Einzigartig in der Tierwelt
Diese gemeinsame Brutfürsorge des Nachwuchses von Weibchen und Männchen ist einzigartig. Es gibt noch die Boulengerula, primitive, beinlose Amphibien, die Regenwürmern ähneln. Bei denen produziert das Weibchen auch einen nahrhaften Hautschleim, den die Jungtiere wegknabbern. Hier übernimmt den Job aber eben nur das Weibchen - nicht beide Elternteile wie bei den Diskusfischen.