Gedächtnisleistung, Schlafrhythmus, Suchtverhalten – Bei all diesen Dingen spielt der Botenstoff Dopamin eine entscheidende Rolle. Ein Vortrag der Neurologin Stephanie Hirschbichler darüber, was Dopamin alles mit uns macht.
Umgangssprachlich wird Dopamin oft als Glückshormon bezeichnet. Wenn es ausgeschüttet wird, fühlen wir uns belohnt – beim Shoppen zum Beispiel, wenn wir im Job etwas toll hinbekommen haben, aber auch beim Essen, Sex und Weintrinken. Wenn wir zu wenig Dopamin haben, werden wir depressiv, wenn wir zu viel haben, werden wir übermütig.
"Wie kann es sein, dass ein Neurotransmitter so viele Dinge macht? Und so viele entgegengesetzte Dinge?"
In ihrem Vortrag erzählt Stephanie Hirschbichler anhand vieler Beispiele, welche Eigenschaften Dopamin hat und wie viele unterschiedliche Funktionen. Stephanie Hirschbichler ist Neurologin und leitet die Ambulanz Bewegungsstörungen am Universitätsklinikum St. Pölten in Österreich.
Nebeneffekt bei Parkinsontherapie
Bei Parkinsonpatient*innen kann es zum Beispiel zu ungewöhnlichen Effekten kommen, wenn sie mit dopaminhaltigen Medikamenten behandelt werden. Dopamin verbessert ihre Bewegungsfähigkeit und oft fühlen sich die Betroffenen durch Dopamin wieder "wie sie selbst", erzählt Stephanie Hirschbichler.
"Dopamin ist der Superstar unter den Neurotransmittern. Es spielt eine Schlüsselrolle in Belohnungsprozessen und bei Motivation."
Doch es kann auch zu außergewöhnlichen Nebenwirkungen kommen - zum Beispiel: "Reckless Generosity", so der medizinische Fachbegriff. Was passiert bei dieser "rücksichtslosen Großzügigkeit"? Die Patienten werden derart großzügig, dass sie sich dadurch selbst ruinieren, zum Beispiel in dem sie all ihr Geld verschenken oder sogar Schulden aufnehmen, um andere zu unterstützen.
Stephanie Hirschbichler ist Neurologin und leitet die Spezialambulanz Bewegungsstörungen am Universitätsklinikum St. Pölten in Österreich. Ihren Vortrag "Was macht Dopamin mit mir?" hat sie am 25.2025 beim "aha Festival für Wissen" in Luzern in der Schweiz gehalten.