Bis zu drei Jahre Haft drohen ab sofort Sportlern, wenn sie dopen. Harte Bandagen. Aber vielleicht wird so der Sport sauberer, findet der Jurist und Blogger Lars Theiss.
Innenminister Thomas de Maizière und Justizminister Heiko Maas haben am Mittwoch (17.11.2014) einen Entwurf für ein neues Anti-Doping-Gesetz vorgelegt. Der Jurist und Blogger Lars Thiess war durchaus überrascht von der Vorlage. "Bislang hat sich der Staat eher herausgehalten", sagt der Blogger.
"Ja, die Chance besteht, dass der Sport durch das neue Gesetz sauberer wird."
Das Gesetz sieht eine strafrechtliche Verfolgung von Profi-Sportlern vor, wenn sie selbst. Je nach Fall sind bis zu drei Jahre Haft denkbar, aber auch Geldstrafen. Ebenfalls machen sich Ärzte, die beim Doping helfen, strafbar.
Die Amateure sind ausgenommen
Dass das Gesetz nur Profis und nicht auch Amateure in den Fokus nimmt wurde teils kritisiert. Lars mahnt hier die Umsetzbarkeit an. Millionen von Amateur-Sportler seien kaum kontrollierbar etwa bei großen Marathon-Veranstaltungen.
Die Anti-Doping-Verbände würden gute Arbeit leisten, so Lars. Der Radsport zum Beispiel sei sauberer geworden. Doch nach wie vor gebe es viele Schlupflöcher. Vor allem die Ärzte selbst hätten sicherlich kein Interesse daran, offen zuzugeben, dass sie beim Doping mitmachen.
Mehr Anti-Doping im Netz
- Entwurf des Anti-Doping-Gesetzes | Bundesministerien Justiz und Inneres (PDF)
- Bedrohliche Blicke in Berlin | Süddeutsche Zeitung über das neue Gesetz
- Sportler gegen Sportler | Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete
- "De Maizière und Maas haben keine Ahnung von der Sache!" | Im Gespräch mit hr1 kritisiert Doping-Experte Werne Franke das Gesetz