Eine neue Patrone für den Drucker kostet bis zu 70 Euro. Puh, teuer! Da kaufen wir doch lieber eine Billigpatrone. Eigentlich eine gute Idee - aber Hewlett Packard macht genau das mit einem technischen Trick unmöglich.
Für sparsame Kunden von Hewlett Packard war es eine böse Überraschung: Sie wollten wie gewohnt eine Billigpatrone verwenden und so die teuren Originalpatronen von HP umgehen, da gab es plötzlich eine Fehlermeldung. Die Patrone sei fehlerhaft oder veraltet. Schuld daran ist ein Update, das der Hersteller automatisch über die Drucker-Software laufen ließ.
"Der Drucker macht also dem Käufer unmissverständlich klar: 'Ich will nur noch die originalen, teureren HP-Patronen!'"
Hewlett Packard habe sich erst mal dumm gestellt, berichtet das Tech-Blog Golem, und die ganze Sache in einer Stellungnahme abgestritten: Das Unternehmen wüsste von nichts. Erst als Golem und die BBC nachhakten, gab HP zu, dass die HP-Druckermodelle Office Jet, Office Jet Pro und Office Jet Pro X so umgestellt worden seien, dass sie nur noch mit Patronen funktionieren, die einen Original-HP-Sicherheitschip haben.
Wem gehört dieser Drucker eigentlich?
Für HP scheint das ein gutes Geschäftsmodell zu sein: Sie locken Kunden mit günstigen Druckern, verkaufen dann aber teure Druckerpatronen. Fraglich ist allerdings, ob sie die Fremdpatronen überhaupt ausschließen dürfen. Der Netzaktivist Cory Doctorow kritisiert: "Wenn alles, was Software beinhaltet, gegen unseren Willen und unsere Interessen ferngesteuert werden kann, dann haben wir das persönliche Eigentum abgeschafft, für ein neu-feudales System, in dem alles auf ewig den Unternehmen gehört."
DRadio-Wissen-Reporterin Martina Schulte empfiehlt: HP ignorieren und auf andere Drucker-Hersteller umsatteln: "Denn dieses Billiger-Drucker-teure-Patronen-Prinzip das machen längst nicht mehr alle." Brother oder Epson zum Beispiel verkaufen teure Drucker, die ihr euch preiswert mit Originaltinte wieder befüllen könnt.