Um Energie zu sparen, kündigt eine deutsche Supermarktkette an, Filialen ab November bereits um 20 Uhr zu schließen. Wie viel Energiekosten sich im Handel sparen lassen, schätzt Jelena Nikolic, Projektleiterin Klimaschutzoffensive des Deutschen Handelsverbands, ein.

Es lasse sich durchaus Energie einsparen, wenn Geschäfte am Abend den Landeschluss vorziehen, schätzt die Projektleiterin der Klimaschutzoffensive des Deutschen Handelsverbands. Jedoch komme es auch auf die Verkaufsbranche an, wie viel möglich ist.

"Natürlich spart das frühere Schließen eines Supermarktes etwas Energie. Jedoch ist so eine Maßnahme immer auch eine betriebswirtschaftliche Abwägung."
Jelena Nikolic, Projektleiterin Klimaschutzoffensive des Deutschen Handelsverbands

Die Marktleitung muss zum Beispiel abwägen, wie viele Kunden verloren gehen, wenn der Supermarkt früher schließt. Kaufen am Abend nicht so viele Kunden ein, lohnt es sich wahrscheinlich, den Ladenschluss vorzuziehen.

Da Supermärkte Kühlsysteme für Lebensmittel über Nacht nicht komplett abschalten können, sei die Ersparnis dort nicht so groß wie in Bekleidungsgeschäften. Dort könnten über Nacht außer der Beleuchtung, Heizung und Klimaanlage abgestellt werden.

Heizung, Klimaanlage und Belüftung anpassen

Kurzfristig wirkende Einsparungen im Einzelhandel und in Supermärkten sind über Anpassungen bei Heizung, Belüftungs- und Klimaanlagen möglich. Dabei ließe sich viel sparen. "Jedes Grad, das bei der Raumlufttemperatur gesenkt wird, spart sechs Prozent Heizkosten. Die einfachste Variante ist, die Geräte einfach auszuschalten."

Langfristige Einsparmaßnahmen

Auch die regelmäßige Reinigung und Wartung der Geräte kann beim Energiesparen helfen. Langfristig können Unternehmen überlegen, sich eine Fotovoltaikanlage installieren zu lassen. Allerdings benötigen solche Maßnahmen immer Zeit und es biete sich an, sich vorab über Fördermöglichkeiten zu informieren.

Shownotes
Energiekrise
Wie Supermärkte Energie sparen können
vom 20. Oktober 2022
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Jelena Nikolic, Projektleiterin Klimaschutzoffensive des Deutschen Handelsverbands