Alles hustet und schnupft. Mitten in der Grippesaison befürchtet das Rote Kreuz Engpässe, denn viele Blutspender fallen derzeit aus. Dabei können eigentlich alle, die gesund sind, helfen – und manche Blutgruppen sind besonders gefragt.

Wer krank ist, sollte kein Blut spenden. Denn eine Blutspende wäre eine zusätzliche Belastung für das Immunsystem. Und außerdem möchten die Krankenhäuser nur Blut von gesunden Menschen, um die Empfänger von Blutkonserven vor Viren und Krankheiten zu schützen.

"Die Gafahr, mit einer Erkältung oder einem Infekt Blut zu spenden, liegt in einer möglichen Virenübertragung in den Empfängerorganismus."
Patric Nohe, Pressesprecher beim Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes

Generell gilt: Nach einem fieberhaften Infekt sollte man vier Wochen lang kein Blut spenden. Aus diesem Grund werden in einigen Regionen derzeit manche Blutkonserven knapp: Das "Blutgruppenbarometer" des DRK-Blutspendendienstes Nord-Ost zeigt zum Beispiel an, dass der Vorrat der Blutgruppen A- und B- abnimmt. Bei den Blutgruppen 0+ und 0- ist die Lage bereits kritisch.

"Null negativ" ist mit allen Blutgruppen kompatibel

Die Blutgruppe 0-, also "Null negativ", ist deswegen so besonders wichtig, weil sie für alle Menschen verträglich ist. Sie kann also im Notfall jeder Person verabreicht werden und so Leben retten. Aber: Nur sechs Prozent der deutschen Bevölkerung hat diese Blutgruppe. Aus diesem Grund sind "Universalspender" mit "Null negativ" immer gesucht.

Die eigene Blutgruppe herausfinden

Doch wie kann man die eigene Blutgruppe herausfinden?

  • Entweder beim Hausarzt – als Selbstzahlerleistung kostet das aber rund 30 Euro
  • Mit einem Selbsttest aus der Apotheke – diese Tests gelten aber als fehleranfällig

Deswegen schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, indem man zur Blutspende geht: Denn dort bekommt man einen Blutspendeausweis, auf dem die eigene Blutgruppe vermerkt wird. Das motiviert vielleicht zusätzlich, regelmäßig Blut zu spenden und so denjenigen zu helfen, die auf eine Blutspende angewiesen sind.

Im Notfall gehen Ärzte auf Nummer sicher

Auf dem eigenen Smartphone ist es übrigens möglich, die eigene Blutgruppe zu hinterlegen, zum Beispiel über das Notfallpass-Feature. Das könnte Rettungskräften oder Ärzten helfen, wenn wir selbst einmal eine Blutspende brauchen.

Doch praktischerweise sei dieses Feature für Notfälle eher ungeeignet, meint Patric Nohe, Pressesprecher beim Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes: Denn wenn es schnell gehen muss, gehen Ärzte lieber auf Nummer sicher, machen einen eigenen Test oder verabreichen die Universal-Blutgruppe "Null negativ".

"Es besteht unter Umständen überhaupt nicht die Zeit, auf ihr Smartphone zu gucken oder im Geldbeutel rumzuwühlen."
Patric Nohe, Pressesprecher beim Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes

Auch im Sommer fehlen übrigens häufig Blutspenden. Gleichzeitig gibt es einige Kliniken, die Patienten vor planbaren Operationen besonders behandeln, damit sie möglichst wenig Blut von Spendern benötigen. Bei Notfällen gilt aber weiterhin, dass Blutspenden benötigt werden. Das gilt vor allem für jüngere Menschen, denn die spenden im Vergleich zu Älteren weniger Blut.

Shownotes
Gut zu wissen
Die eigene Blutgruppe kennen und Blut spenden
vom 14. Februar 2025
Moderator: 
Nik Potthoff
Gesprächspartner: 
Sebastian Rams, Deutschlandfunk Nova