Die Gründer von Erowid nennen sich Earth und Fire. Vor 20 Jahren haben sie begonnen, Informationen über den Gebrauch und die Wirkung von Drogen zusammenzustellen. Die Seite ist nicht nur bei Drogenkonsumenten beliebt, sondern auch bei Toxikologen und Notfall-Ärzten.
Mehr als 350 psychoaktive Substanzen sind auf Erowid beschrieben, dazu Erfahrungsberichte von Drogenkonsumente und lexikalisches Wissen über die Drogenkultur. Das alles haben Earth und Fire zusammengestellt - das sind die Pseudonyme der beiden Betreiber. Auch wenn sich inhaltlich auf der Seite in den letzten 20 Jahren jede Menge getan hat - optisch ist sie immer noch auf dem Stand von 1995. Das tut ihrem Erfolg jedoch keinen Abbruch. Über 17 Millionen Besucher haben sich via Erowid schon informiert.
Im Gegensatz zu vielen anderen Seiten zur Drogenprävention geht es auf Erowid darum, über die Wirkungen verschiedenster Substanzen zu informieren. Es geht um sichere Dosierung, gebräuchliche Straßennamen für eine Droge, Wirkungen und Nebenwirkungen sowie Infos darüber, ob und wo eine Droge legal ist. Zusätzlich gibt es auch einen kleinen Ausflug zum Beispiel über die Bedeutung einer Substanz in der Pop- und Drogenkultur. Am wichtigsten sind allerdings die Erfahrungsberichte, die Nutzer der Seite einschicken.
"Einige sind positiv, andere lesen sich wie Horrortrips. Dort ist von 'existenziellem Horror' die Rede und unfassbaren 'Tiefen des Terrors'. User berichten von Fast-Todeserfahrungen, Herzproblemen oder wie sie sich nach dem Konsum einer Droge übergeben mussten."
25.000 solcher Nutzerberichte haben Earth and Fire auf Erowid inzwischen veröffentlicht. Die Inhalte werden allerdings nicht wahllos online gestellt. Ähnlich wie Wikipedia ist Erowid bemüht, die Berichte und Einträge gegenzuchecken. Es gibt Freiwillige, die sich mit einer bestimmten Droge sehr gut auskennen, die die Berichte prüfen, bevor sie online gestellt werden. Und sogenannte Senior Reviewer, die diese Berichte noch mal überprüfen.
Der durchschnittliche Besucher der Seite ist übrigens 26 Jahre alt und sucht meist nach LSD, MDMA oder psychoaktiven Pilzen. Aber auch Toxikologen, Drogenberater, Sozialarbeiter und Notfallmediziner profitieren von den Informationen auf Erowid. Wenn jemand in der Notaufnahme zum Beispiel irgendwas von "K" stammelt, können Mediziner über Erowid schnell rausfinden, dass es sich Beispielsweise um Ketamin handelt.
Das schreibt The New Yorker über Erowid:
- The Trip Planners | The unusual couple behind an online encyclopedia of psychoactive substances