Ist es nun ein Übel, dass in Berlin so viel Englisch gesprochen wird oder nicht? Wir haben einen Amerikaner gefragt, der seit Jahren in Berlin lebt. Er sagt: Berlin ist eben eine internationale Stadt. Und amüsiert sich über die Englischkünste der Deutschen.

Viel zu viele Leute würden in Berlin Englisch sprechen. Und viel zu wenige Deutsch. Das meint zumindest Jens Spahn von der CDU. Diese Woche machte er seinem Ärger darüber Luft. Für seine Kritik an den "elitären Hipstern" hagelte es seinerseits Kritik.

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Wow! Yeah!: "Wir benutzen diese Pop-Sprache nur in der Pop-Welt"

Einen, den es wundert, wenn Deutsche so ein Möchtegernenglisch sprechen, ist Eric T. Hansen - er kommt aus den USA und lebt seit über 30 Jahren in Deutschland. "Es gibt immer Leute, die cool sein wollen", sagt er. Viele junge Leute nutzten gern Amerikanischen Slang - den haben sie aus der Popkultur. Nur, dabei vergessen sie, sagt Hansen, dass 99 Prozent der Amerikaner - wie auch der Deutschen - nicht cool sind.

"Amerikaner benutzen Wörter wie 'motherfucker' oder 'sucker' nicht. Die zucken zusammen, wenn sie das hören!"
Eric T. Hansen, Autor

Hansens Buch "Forbetter your English" ist voll von solchen Anekdoten, Missverständnissen und kleinen Patzern. Es handelt von den vermeintlichen Englischkünsten der Deutschen.

Manchmal ärgert es Hansen auch, dass in Berlin so viel Englisch gesprochen wird. Er selber hätte sich ja auch bemüht, die deutsche Sprache zu lernen. Aber: Auf der anderen Seite sei es wiederum einfach ein Beweis dafür, dass Berlin eine internationale Stadt sei. Viele Besucher kommen nur für kurze Zeit - aus Spanien oder Skandinavien. Für die ist Englisch bereits eine zweite Sprache. Denen könne man keinen Vorwurf machen.

"Dass man in Deutschland so viel Englisch kann, ist eigentlich ein großes Kompliment für das Land."
Eric T. Hansen, Autor

Einen Tipp hat Hansen für uns: Die Deutschen sollten sich nicht immer entschuldigen oder korrigieren, wenn sie Englisch sprechen und einen Fehler machen. "Einfach weiter sprechen! Einfach machen." 

Er selbst habe manchmal auch gar keine Lust, die Deutschen zu korrigieren. Beispielsweise, wenn sie die Anrede "Mein Lieber" mit "My dear" übersezten - was so viel heißt wie "Mein Schätzchen". Weil das sonst niemand macht, hört er sich das einfach an und schmunzelt drüber. Cool, man!

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Mehr dazu:

Shownotes
Englisch in Berlin
"Es gibt immer Leute, die cool sein wollen"
vom 25. August 2017