Die Richter am Landgericht Hannover sehen haben den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff frei gesprochen. Nach zwei Jahren ist Christian Wulff also juristisch von allen Korruptionsvorwürfen reingewaschen. Was bleibt, ist eine Diskussion um die Rolle von Staatsanwaltschaft und Medien.
Den Richterspruch hatte Christian Wulff zuerst fast regungslos angehört, dann fing er aber an zu lächeln. Die Richter hätten bestätigt, was er die ganze Zeit gesagt habe: dass er sich nichts zuschulden kommen lassen habe.
Vor zwei Jahren war Wulff als Bundespräsident zurückgetreten. Vorher hatte es viele Ungereimtheiten und Vorwürfe gegen ihn gegeben – von einem verschwiegenen privaten Hauskredit über einen Gratisurlaub bis hin zu einem Bobby Car für seinen Sohn. Und dann war da noch sein Versuch, mit einem Anruf bei der Bild-Zeitung die Berichterstattung zu beeinflussen.
"Ich bin natürlich sehr erleichtert, dass sich das Recht durchgesetzt hat"
Von den Vorwürfen übrig geblieben sind gut 700 Euro und die Frage, ob Wulff sich schuldig machte, weil er sich von seinem Freund und Filmemacher David Groenewold zum Oktoberfest einladen ließ.
Die Beweise der Staatsanwaltschaft fanden die Richter zu dünn. Vor Gericht gebe es nur schuldig oder unschuldig. An Wulff bleibe darum kein Makel hängen – so wie es auch nicht "ein bisschen schwanger" gebe.
Wenn ältere Männer Kinder kriegen
Wer erst ab 35 Mutter wird, wird vor möglichen Gendefekten beim Baby gewarnt – zum Beispiel Down-Syndrom. Aber auch ältere Väter können ein Risiko für die Gesundheit des Nachwuchses darstellen. Das haben schwedische und amerikanische Forscher herausgefunden.
In der umfangreichen Studie haben die Forscher Kinder von Vätern im Alter zwischen 20 bis 24 Jahren mit denen von 45-jährigen Vätern verglichen. Daraus hat sich ein Zusammenhang zwischen Alter des Vaters mit psychischen Erkrankungen ihrer Kinder ergeben.
Risiko steigt mit dem Alter
Die Kinder der älteren Männer hatten ein drei Mal höheres Risiko, an Autismus zu erkranken, ein doppelt so hohes Risiko für eine Psychose und sogar ein 25 Mal höheres Risiko für bipolare Störungen.
Der Grund: Die niedrigere Qualität der Spermien älterer Männer. Diese Fehler können zu Erkrankungen im Erbgut führen, die für die psychischen Erkrankungen verantwortlich sind. Aber auch andere Krankheiten wie Herzfehler könnten die Folge sein.
Allerdings räumten die Forscher auch ein: Insgesamt sind die absoluten Risiken damit immer noch klein. Aber in der Summe müsse die Gesellschaft mit mehr psychischen Erkrankungen rechnen, wenn die Väter älter werden. Dafür habe eine späte Vaterschaft andere Vorteile: stabilere Beziehungen und ein höheres Einkommen für die Familie.
Was sonst noch wichtig war
- Das Parlament in Kiew hat einen neuen Regierungs-Chef gewählt: Es ist der 39-Jährige Arseni Jazenjuk - ein Vertrauter der Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko.
- Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Besuch in Großbritannien. In ihrer Rede vor dem Parlament in London ging es um die Europäische Union. Dabei stellte Merkel die gemeinsamen Ziele von Deutschland und Großbritannien heraus.
- In Syrien werden Angehörige von Oppositionellen offenbar in Sippenhaft genommen. Aus dem Außenministerium der USA heißt es, dass Angehörige von Oppositionellen, die bei den Friedensgesprächen in Genf waren, verhaftet wurden.
- In einigen Teilen Deutschlands hat der Karneval angefangen. Pünktlich um 11 Uhr 11 ging es los - unter anderem in Köln, Düsseldorf und Mainz.
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