Der Druck unter den Fernbuslinien ist groß. Die Leidtragenden sind die Busfahrer. Zum Teil werden sie von den Unternehmen sogar gezwungen, keine Pausen zu machen, um schneller ans Ziel zu kommen, kritisiert Raoul Machalet vom Verein mobifair.

Für Busfahrer gelten sogenannte Lenk- und Ruhezeiten. Damit soll garantiert werden, dass die Fahrgäste und der Busfahrer sicher ans Ziel kommen. Viele Busunternehmen umgehen diese Lenk- und Ruhezeiten.

"Die Fahrer machen zu wenige Pausen oder zu kurze Pausen zwischen zwei Schichten."
Raoul Machalet vom Verein mobifair

Der Druck. den die Unternehmen auf die Busfahrer ausüben, sei branchenweit sehr groß, sagt Raoul Machelet. Mit dem Verein mobifair hat er das bei Fahrten in Fernbussen beobachtet, außerdem gibt es einzelne Busfahrer, die auch offen davon erzählen.

"Die Busfahrer berichten uns, dass sie statt 45 Stunden Wochenruhezeit nur 26 Stunden Wochenruhezeit haben." Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Busfahrer am Steuer einschläft.

"Obwohl der Busfahrer im Bus ist und Fahrgäste abfertigt, nimmt er seine Karte, die die Arbeitszeit aufzeichnet, aus dem Lesegerät. Für den Kontrolleur sieht das so aus, als wäre er in seiner verdienten Pause."
Raoul Machalet vom Verein mobifair

Wenn ein Busfahrer dabei erwischt wird, bekommt übrigens er und nicht das Unternehmen ein Problem. Zumindest solange er nicht nachweisen kann, dass sein Arbeitgeber ihn dazu gezwungen hat. Für den Busfahrer bedeutet das: Er muss Strafe zahlen.

Shownotes
Fernbusse
Busfahrer immer im Dienst
vom 13. Oktober 2014
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Raoul Machalet, Verein mobifair