Die monatliche Inflation ist auf dem tiefsten Stand seit März 2022. Das ist die gute Nachricht. Besonders Lebensmittel treiben die Preise weiterhin an, erklärt Wirtschaftsjournalist Nicolas Lieven. Das ist die schlechte Nachricht.
Bei sechs Prozent lag die monatliche Inflationsrate im Mai 2023. Das ist der tiefste Stand seit März 2022. Das sei ein kleiner Lichtblick, überhaupt keine Frage, findet Wirtschaftsjournalist Nicolas Lieven. Auch verglichen mit Mai 2022 (7,9 Prozent) ist das eine leichte Verlangsamung der Inflationsrate. Der Jahresdurchschnitt der Inflationsrate 2022 lag bei 6,9 Prozent.
"Die Inflation geht zurück, das ist die gute Nachricht. Aber es ist halt immer noch viel zu hoch."
Jährliche Inflation
Beim Blick auf die jährliche Inflationsrate – siehe unten – zeigt sich, dass es vergleichbare Raten in der Bundesrepublik Deutschland nur 1951 (7,6 Prozent), 1973 (7,1 Prozent), 1981 (6,3 Prozent) und 1992 (5 Prozent) gegeben hat.
"Auch wenn die Inflation weiter zurückgeht auf vier, drei, zwei Prozent, heißt das immer noch: Die Preise steigen weiter."
Den Preis für den standardisierten Warenkorb, der zur Messung der Inflation heranezogen wird, haben im Mai 2023 noch am deutlichsten Waren (7,7) und Dienstleistungen (4,5 Prozent) hochgetrieben, sagt der Nicolas Lieven.
Lebensmittel als Preistreiber
Er hebt insbesondere die Kosten für Nahrung hervor und sagt: "Was wirklich die Preise treibt, das sind immer noch die Lebensmittel." Sie sind im Vergleich zum Vorjahresmonat im Mai 2023 um 14,9 Prozent gestiegen.
"Überall, wo die Nachfrage stabil ist oder hochgeht, da geht es auch mit den Preisen nach oben."
Der Wirtschaftsjournalist rechnet erst nach 2025 damit, dass sich die Inflationsrate wieder im niedrigen einstelligen Bereich bewegen wird und sagt: "Ich glaube, das wird noch eine ganze Zeit dauern, bis wir diese zwei Prozent haben."