Jens-Oliver Seesko erkennt am Ende seines Studiums der Elektrotechnik, dass er doch lieber etwas anderes machen will. Er trifft auf einen Piloten, der ihn für das Fliegen begeistert und beschließt: Er wird Pilot. Bereut hat er diesen Schritt nicht.

Mit 27 Jahren bewirbt sich Jens-Oliver Seesko bei der Fliegerschule der Lufthansa. Der Eignungstest ist hart: 90 Prozent fallen im Schnitt durch. Bei Jens-Oliver Seesko klappt es. Er wird anschließend in Bremen und in Phoenix Arizona ausgebildet. Das Training in den USA erlaube ein planbareres Fliegen, so Seesko, da das Wetter dort stabiler sei.

Für die Ausbildung bezahlt man selbst. Aber Fluggesellschaften, wie die Lufthansa, stellen einen Kredit zur Verfügung. Seesko hat nach 15 Jahren als Pilot seine letzte Rate erstattet.

"Was anders geworden ist, ist die Dichte der Flüge. Der Stress ist am Boden ist größer geworden."
Jens-Oliver Seesko

Seesko ist noch immer begeistert von seinem Beruf. Auch wenn der Stress zugenommen hat. Die Flugdichte sei mittlerweile größer, auch gebe es heute mehr Früh- und auch mehr Nachtflüge. Am Boden herrsche mehr Stress: Die Passagiere steigen aus, die Maschine wird direkt neu betankt, neues Essen wird geladen, die Maschine wird gecheckt und die neuen Passagiere steigen ein.

Vorsicht vor zu viel Routine

Respekt hat Pilot Seesko bis heute vor dem Wetter. Und auch vor der täglichen Routine. Vor dem "ach, das kenne ich alles schon" müsse man sich in Acht nehmen. Jeder Flug brauche die volle Aufmerksamkeit und Disziplin.

Seine nächsten Flugen gehen nach Göteborg und Krakau. Und Jens-Oliver Seesko freut sich darauf. Vor allem die frühen Flüge seien ein Traum. "Wenn ich eher in der Luft bin als die Sonne aufgeht, dann starte ich gegen die Sonne. Diesen Blick kann einem niemand nehmen".

Shownotes
Fliegen
Eher in der Luft als die Sonne
vom 05. April 2014