Immer weniger Platz an Bord - wir haben uns Tipps von einer Reisebloggerin geholt, damit ihr trotzdem halbwegs entspannt ans Ziel kommt.
Im Flugzeug wird es immer enger: Die Sitze werden schmaler und auch der Abstand zum Vordermann immer weniger. Für die USA hat das ein Kongressabgeordneter dokumentiert: Seinen Recherchen zufolge ist die Sitzbreite in den vergangenen Jahren um vier Zentimeter geschrumpft, der Abstand zum Vordersitz sogar um zehn Zentimeter. Und das, obwohl die Amis tendenziell eher dicker werden.
Anja Beckmann ist jemand, der von Berufs wegen viel Zeit im Flugzeug verbringt, denn sie ist Reisebloggerin. Für ihr Blog "Travel on Toast" ist sie vier Monate im Jahr unterwegs. Und auch sie hat festgestellt: Es wird eng an Bord. So erzählt sie von ihrem letzten Trip nach Istanbul, auf dem sie sich wie ein Käfighuhn vorkam, besonders, als der Vordermann dann auch noch seinen Sitz zurückklappte.
Platz in Reihe 13
Besonders knapp wir es für eine Ein-Meter-Achtzig-Frau wie Anja bei asiatischen Airlines. Allerdings lassen sich dort Extrasitze buchen. Oder Anja wechselt in die nächste Beförderungsklasse, bucht also Premium Economy statt Economy. Ein Platzgewinn von 10 bis 15 Zentimetern - je nach Airline.
Wer nicht draufzahlen möchte, kann auch versuchen, einen Platz im Flieger zu ergattern, der meist nicht ausgebucht ist. So sitzen abergläubische Flieger zum Beispiel ungern in Reihe 13. Und dann ist da noch der Platz am Notausgang, der bei einigen Airlines keinen Aufpreis kostet.
Für Anja steht in jedem Fall fest: nie den Mittelplatz wählen. Fliegt sie Kurzstrecke, wählt sie den Fensterplatz, um die Aussicht zu genießen, und auf Langstrecken wechselt sie an den Gang, um von Zeit zu Zeit die Beine ausstrecken zu können.
Selbst die erfahrene Reisebloggerin sucht aber noch nach dem einen Satz, um dem Vordermann freundlich aber unmissverständlich klar zu machen, bloß nicht seinen Sitz zurückzuklappen. In jedem Fall hat Anja aber immer einen Pulli dabei. Nicht nur wegen der Klimaanlage, sondern auch, um ihn sich auf die Knie zu legen - eine Art selbst mitgebrachter Airbag.