Der Airbus A380 ist gefloppt. Erste Fluggesellschaften verschrotten das Flugzeug. Dennoch ist es wertvoll, denn fast alles kann recycelt werden.
Mehr als 90 Prozent der Teile des Airbus A380 können wiederverwertet werden. Das gilt nicht nur für den A380, sondern auch für andere ältere Flugzeugtypen, sagt der Luftfahrtexperte Cord Schellenberg. Zu einem hohen Anteil bestehen Flugzeuge aus Aluminium, insbesondere in der Hülle des Flugzeugs kommt das vor.
"Flugzeuge bestehen aus so vielen wertvollen Teilen, dass sie dem Kreislauf wieder zugeführt werden können."
Des Weiteren gibt es viele Einzelteile, die einen hohen Wert haben. Die teuersten Einzelteile neben den Triebwerken, die gesondert vom Rest des Flugzeugs bewertet werden, sind das Fahrwerk und das Hilfstriebwerk. Sie bringen auf dem Gebrauchtmarkt den höchsten Wert.
Kreislaufwirtschaft in der Flugzeugbranche
Defekte Teile werden überprüft, repariert und bekommen ein neues Zertifikat. So landen sie wieder auf dem Flugzeugmarkt. Überholte Teile werden mit ihrer Dokumentation wieder verkauft und eingebaut. Das mache die Flugzeugtechnik auch so sicher, sagt Cord Schellenberg.
"Jedes Teil, das in einem Flugzeug verbaut wird, hat eine Geschichte, die immer bekannt ist."
Überhaupt sei es üblich, dass ständig defekte Teile gegen überholte, gebrauchte Teile ersetzt werden und ein Flugzeug so am Ende seiner Gesamtlaufzeit mehrheitlich aus Ersatzteilen bestehe.
"In einer A380, die schon zehn Jahre geflogen ist, sind schon viele Teile erneuert worden. Über den Gesamtzyklus eines Flugzeuglebens, das 20 bis 30 Jahre fliegt, ist bis auf die Außenhülle kein Originalteil mehr dabei."
Die Teile werden auf einem geschlossenen Markt verkauft. Händler brauchen ein Zertifikat. Der Markt funktioniert weltweit, sagt Cord Schellenberg. Rund 250 Airbus A380 sind in der Welt unterwegs.
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