Konvertieren, eine hohe Sondersteuer zahlen - oder das Schwert. Das sind die drei Alternativen, vor die die Christen in Mossul am Wochenende von den herrschenden Islamisten gestellt wurden. Die letzten christlichen Familien haben daraufhin Mossul verlassen und sind in die Kurdengebiete im Nordosten des Irak geflohen. Björn Blaschke, Korrespondent in Kairo, war in dieser Woche in Erbil der Provinzhauptstadt des Kurdengebiets.

In Erbil selber sind nur ein paar hundert Menschen, die bei Verwandten oder Freunden untergekommen sind. Denn sie brauchen einen Bürgen, der für sie zeugt, damit sie in Erbil Zuflucht finden. Die meisten Christen, die aus Mossul geflohen sind, sind in die Niniwe-Ebene geflüchtet. Ein umstrittenes Gebiet, das von irakischen Kurden kontrolliert wird und in dem es ein paar christliche Dörfer gibt.

Das Ultimatum

Den Christen war zuvor ein Ultimatum gestellt worden. Sie konnten wählen zwischen drei Alternativen: zum Islam konvertieren, eine Kopfsteuer von 400 Euro bezahlen oder das Schwert. Die herrschenden Islamisten hatten auch ihre Häuser gekennzeichnet, damit jeder sehen kann, wo Christen wohnen. Fast alle Christen haben daraufhin Mossul verlassen.

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Shownotes
Flucht aus Mossul
"Sonst steht das Schwert zwischen uns"
vom 25. Juli 2014
Gesprächspartner: 
Björn Blaschke
Moderator: 
Paulus Müller