So gut wie jetzt stand Deutschland in den ausländischen Medien schon lange nicht mehr dar. Überall gibt es Anerkennung für das zivile Engagement. Was den Kurs der Bundeskanzlerin angeht, sind die Positionen allerdings gespalten.
Großbritannien
Die britischen Medien berichten sehr genau über das, was in Deutschland passiert und zeigen sich beeindruckt. Als die ersten Flüchtlinge aus Ungarn in München ankamen, waren die Reporter der BBC live vor Ort. Es gab Breaking News und eine sehr dezidierte Berichterstattung. Das führt allerdings nicht unbedingt dazu, dass die Briten es Deutschland in Sachen Flüchtlingspolitik nachziehen wollen.
Schweden und Dänemark
Schweden und Dänemark waren eigentlich immer schon recht deutschlandfreundlich in der Berichterstattung. Was die Flüchtlingskrise angeht, gilt Deutschland in Schweden als Vorbild. Der schwedische Ministerpräsident will ähnliche Entscheidungen umsetzen wie Angela Merkel. In Dänemark wird die Rolle Deutschlands sehr viel kritischer gesehen.
Frankreich
In Frankreich wird Angela Merkel gerne „Die Eiserne Kanzlerin“ genannt. Und das war nicht besonders nett gemeint. Die aktuelle Situation hat dieses Image etwas aufgeweicht. Aber dass Deutschland alles besser macht als Frankreich, das soll so auch nicht stehen bleiben.
Spanien
Die großen Zeitungen zeichnen ein sehr positives Bild und loben die große Solidarität der Deutschen mit den Flüchtlingen. Was in Deutschland grade passiert ist das, was man sich eigentlich von Europa wünscht. Vor allem die Zivilbevölkerung erhält großes Lob. Sie seien es, die die Flüchtlinge von der Politik in Berlin befreit haben.
Türkei
Deutsche, die Flüchtlinge willkommen heißen - in der Türkei kein Thema für die Titelseite, aber es wird wahrgenommen, sagt Korrespondent Reinhard Baumgarten. Das vorherrschende Gefühl ist allerdings, dass das, was die Türkei seit über vier Jahren leistet nicht annähernd so viel Anerkennung erfährt.