Ohio im Nordwesten der USA ist eigentlich keine Erdbebenregion. Aber zuletzt hat dort 77 Mal die Erde gebebt. Nur einen Kilometer weit von einer Fracking-Stelle entfernt. Forscher haben eins und eins zusammengezählt und sehen einen Zusammenhang.

Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in die Erde gepumpt. Um Gesteinsschichten aufzubrechen. Die Methode ist höchst umstritten; bringt aber günstiges Öl und Gas. Neben Umwelt- und Gesundheitsschäden wird schon seit längerem vor Erdbeben gewarnt.

"Laut Studie ist es sehr wahrscheinlich, dass die Erdbeben durch die Erschütterungen des Frackings ausgelöst wurden. Sie hörten nämlich auch wieder auf, als mit dem Fracking Schluss war."
Dradio Wissen Autor Arne Hell über die Folgen des Frackings

Die Daten stammen von Seismologen der Miami University in Oxford. Sie warnen vor noch größeren Beben. Denn niemand weiß, wie es unter der Erde aussieht.

"Das Gefährliche ist, dass unterirdische Kanten im Boden aus Urzeiten durch die Erschütterungen aufgebrochen werden."
Dradio Wissen Autor Arne Hell über die Folgen des Frackings

Sogenannte tektonische Verwerfungen können Millionen von Jahren alt sein. Niemand weiß genau, wo sie sind. Durch das Fracking könnten sie neu aufgebrochen werden. Die Wissenschaftler fordern mehr Behutsamkeit und empfehlen, künftig besser zu planen, wo gefrackt wird und die Bodenbeschaffenheiten genau zu untersuchen.

Shownotes
Fracking
Buddeln bis es bebt
vom 06. Januar 2015
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Arne Hell