Doris Hovermann kann extrem lange unter Wasser bleiben. Sie ist Freitaucherin oder ach Abnoe-Taucherin. Das heißt, sie taucht so tief wie möglich, ohne irgendwelche Hilfsmittel. Wenn es drauf ankommt, hält sie die Luft für bis zu sechs Minuten an.
Eigentlich taucht Doris Hovermann überall. Freitauchen geht im See, im Schwimmbad sind Bestzeiten möglich, am schönsten ist das Tauchen ohne Atemgerät aber im Meer. Dafür hält sie den Atem minutenlang an. Wenn sie dazu noch eine Monoflosse trägt, kommt sie 150 Meter weit. Das findet sie gar nicht mal so beeindruckend: Der Rekord liegt bei 280 Meter.
Der Körper muss nicht so häufig atmen
Sechs Minuten kann Doris die Luft anhalten, wenn sie einfach den Kopf unter Wasser steckt und sich nicht bewegt. Das ist alles eine Sache des Trainings. "Es ist tatsächlich so, dass man dem Körper beibringen kann, dass er gar nicht so häufig zu atmen braucht", sagt Doris. Wenn man aber erstmal weiß, wozu unser Körper so in der Lage ist, traut man sich auch mehr zu. Und hält die Luft eben 10, 20 Sekunden länger an.
"Beim Freitauchen tritt man am meisten gegen sich selbst und den inneren Schweinehund an. Da spielt sich mindestens 80 Prozent im Kopf ab."
Jeder kann lernen, längere Zeit ohne Luft auszukommen. Da ist sich Doris Hovermann sicher. Und sie kennt die Tricks, mit denen das möglich ist. "Mit ein wenig Übung kommt jeder in kurzer Zeit auf weit über eine Minute", sagt sie. Ein paar Tipps für den Anfang:
- Ganz langsam Atmen, das senkt den Puls
- Der letzte Atemzug sollte so tief wie möglich sein
Das lässt sich ausbauen. Doris hat mit 18 angefangen zu tauchen, seitdem hat sie drei Mal schon an Weltmeisterschaften teilgenommen, sie hat zwei deutsche Rekorde aufgestellt. Inzwischen hat sie ihre eigene Tauchschule und bringt anderen das Tieftauchen bei.
"Dieses Gefühl des Schwebens hat mich so sehr fasziniert."