Erschrecken als Handwerk - im Horrorfilm und im Geisterhaus müssen bestimmte Regeln eingehalten werden, damit sich die Besucher gruseln. Eine davon: Den richtigen Moment erwischen.
Auch diejenigen, die es etwas ruhiger mögen, können sich einen gepflegten Nervenkitzel verpassen, so ganz ohne Bergsteigen, Tauchen mit Haien oder Fahren mit einem super-schnellen Gefährt. Das einfachste: Einen Horrorfilm gucken. Die funktionieren übrigens nach immer ähnlichen Regeln. Ein noch heute großes Vorbild: Alfred Hitchcock.
Wer etwas mehr Aufwand betreiben und sich den Schock fürs Leben noch direkter abholen möchte, der besucht ein Geisterhaus oder eine Geisterbahn. Wir haben einen unserer Reporter Daniel genau dort hingeschickt - in das Geisterhaus "Ghost" auf der Cranger Kirmes, die größte Kirmes Deutschlands im Stadtteil Crange, Stadt Herne, Ruhrgebiet. Daniel wollte dort beide Seiten kennenlernen: Angst haben als Besucher. Und: Angst machen als Gespenst. Beides hat geklappt, und bei beidem kam der Nervenkitzel schnell. Zudem die Erkenntnis: Ein Gespenst trägt niemals ein Bettlaken und sagt niemals "Buh".
Der erfahrene Geist David, der eigentlich als Erzieher arbeitet und nebenbei im Geisterhaus "die kleine Drecksau" ist, macht aus Daniel einen toten Expeditionsleiter, der sich im Geisterlabyrinth verlaufen hat. Und dann der Auftrag: Hinter einer Ecke verstecken, und wenn ein Besucher kommt, gegen die Scheibe schlagen und schreien. Es funktioniert. Nur dass Daniel direkt danach wegläuft. Grober Fehler.
"Bei diesem Beitrag ist echtes Reporterblut geflossen."
Nachdem Daniel das Hinter-den-Kulissen kennengelernt hat, geht er als normaler Besucher durch das Gespenster-Labyrinth. Er erschreckt sich immer noch. Aber das will man ja als Besucher einer Geisterbahn oder als Betrachter eines Horror-Films. Einen so richtig schönen schrecklich-schaurigen Nervenkitzel.