Wer erfolgreich mit tödlichen Waffen dealen will, darf keine Fragen stellen. DRadio-Wissen-Reporter Christian Schmitt mit dem Versuch einer PR-Beratung.

Deutschland kann nicht mehr mithalten. Nur noch Platz fünf unter den weltweiten Waffenexporteuren, andere Nationen sind mittlerweile vorbeigezogen. Zu diesem Ergebnis kommt der Jahresbericht des Friedensforschungsinstituts Sipri. Doch den Waffenexport anzukurbeln, ist gar nicht so einfach. Klassische Werbung fällt raus, weil verboten. Ohne Fernsehwerbung bleiben der Waffenindustrie nur noch Umwege.

"Westliche Waffenexporteure müssen sich immer einmischen. Die Chinesen kommen nicht mit Fragen, Vorwürfen oder Bedingungen - sie verkaufen Waffen. Und das war es."

Die USA, auf Platz eins der Waffenexportbestenliste, machen das "fucking awesome": Nicht einfach Fernsehwerbung. Ein knackiger GI wirbt in einer US-Fernsehdokumentation für Strahlenwaffen. Und das zur besten Sendezeit. Während in den USA potenzielle Kunden auf dem Sofa mit Chips und Cola für einzigartige Todesmaschinen begeistert werden, senden Phoenix und NTV aus dem letzten Jahrtausend.

"Boah ey, wer soll da denn Bock haben, deutsche Waffen zu kaufen."
DRadio-Wissen-Reporter Christian Schmitt wird langsam zynisch

Auf Platz vier der Waffenexporte, einen Platz vor Deutschland, befindet sich Frankreich. Unsere Nachbarn werben mit der Aussage: "Wir brauchen Waffen aus philosophischen Gründen." Die fahren die ganz schweren Geschütze auf: sprachlich, musikalisch und waffentechnisch. Anhören!

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Shownotes
Glosse
Nachhilfe für unsere Waffenindustrie
vom 22. Februar 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Autor: 
Christian Schmitt, DRadio Wissen