Wer will sich schon eine teure Datenbrille kaufen und dann als "Glasshole" beschimpft werden? Keiner. Und deshalb stellt Google die Produktion von Google Glass zumindest für den Consumer-Bereich nach drei Jahren wieder ein.
New Yorker setzen Trends, was sie tragen und sich auf die Nase setzen, wollen später alle haben. Google Glass tragen sie nicht. Ganz im Gegenteil: Google-Glass-Träger werden schon mal aus Kinos oder Kneipen rausgeschmissen, berichtet unser Reporter Thomas Reintjes aus New York. Denn die Datenbrillen-Träger stehen unter Verdacht, in die Privatsphäre der Menschen einzudringen, denen sie begegnen. Sie müssen sich inzwischen als "Glassholes" beschimpfen lassen.
"Das Hauptproblem war aber sicherlich das Image."
Ein weiterer Grund für das Ende der Brille im Consumer-Bereich könnte auch der Preis gewesen sein: Sie kostete 1500 Dollar. Der New Yorker Laden, der die Brillen verkauft hat, ist seit ein paar Wochen schon geschlossen, berichtet Thomas Reintjes.
Keiner vermisst die Brille
Die Datenbrille wird ab sofort nicht mehr verkauft, das Explorer Programm für Google Glass gilt als beendet. Die Brille wird aber weiterhin für spezielle Events oder professionelle Anwender produziert. Beispielsweise nutzt der Chirurg Selene Parekh die Datenbrille, während er operiert. An dem Projekt "Glass at Work" hält Google nach wie vor fest. Das Blog Glass Alamanac schreibt deshalb: "It's the end of Glass as we know it" und befragt seine Leser, ob sie das als eine gute oder schlechte Nachricht werten. Ergebnis: 64 Prozent finden es positiv, dass Google Glass nicht mehr an normale Endverbraucher verkauft wird.
Zuviel versprochen
Von Anfang an gab es Schwierigkeiten mit der Hardware der Brille, berichtet Thomas Reintjes. Die Akkulaufzeiten seien zu gering, Beschichtungen würden sich ablösen und selbst die Software habe nur einen eingeschränkten Funktionsumfang. Google habe einfach zu viel versprochen und nicht einlösen können.
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