Seit dieser Woche kann Google Home, der smarte Lautsprecher mit Sprachsteuerung, auch Deutsch. Was das bringt, fasst Jo Barger von Computertechnikmagazin C't zusammen.
Es sieht aus wie ein Lautsprecher, ist aber im Prinzip ein Computer. Statt Befehle einzutippen, hört er aufs Wort - und zwar nur auf die Stimme seiner Besitzer. Beim Stichwort "Ok Google" nimmt das Gagdet den Betrieb auf: Ab jetzt nimmt die Sprachsteuerung Fragen und Befehle entgegen.
Allgemeinwissen und Smart-Home-Chef
Wie lang ist der Rhein? Wie hoch ist der Eifelturm? Google Home weiß eine Menge, berichtet C't-Redakteur Jo Barger, der das Gerät für uns getestet hat: "Google Home hat ganz viel Allgemeinwissen aus Lexika. Man kann den Timer fürs Kochen einstellen oder es mit anderen Smart-Home-Geräten verbinden." Auch wenn es in der Kommunikation anfangs ruckelt - nach etwas Einspielzeit verstehen künstliche Intelligenz und Benutzer sich besser, meint Jo Barger.
"Man muss sich erstmal aneinander gewöhnen."
Musik-Playlisten durchforsten, googlen wie ein Weltmeister - das erledigt die künstliche Intelligenz für uns. Allwissend ist das Tool aber nicht. Dafür hat es aber auch ein Ohr für Spielereien ähnlich wie Siri, Alexa & Co. Jo Barger meint: "Wenn man sich einlässt auf diese Welt, dann hilft das schon eine ganze Menge".
Wichtig: Die Witze-Skills
Wie praktikabel das Ganze ist, das ist nicht nur Geschmacksfrage, sondern hänge nach Jo Barger auch davon ab, wie sehr man sich darauf einlasse. Er berichtet beispielsweise von Kollegen, die Google Home ausgiebig in ihrem smarten Haushalt integriert haben. Da sind bestimmte Szenen hinterlegt, sodass sich beim Befehl "Film gucken" direkt das Licht dimmt und die Jalousien runtergehen.
"Ich denke früher oder später hat jeder so ein oder ein ähnliches Gerät zuhause stehen. Ich gehe davon aus, dass wir in fünf Jahren ganz viel mit unseren Heimgeräten sprechen werden."
Und was ist mit dem Datenschutz?
Zu klären ist allerdings noch die Frage nach dem Datenschutz. Denn wo zugehört wird, können auch schnell andere zuhören. Schwachstellen in smarten Geräten wie Fernsehern können von Hackern ausgenutzt werden.
Auch Google Home speichert jede Menge Nutzerdaten. Es höre aber laut Google, so Jo Barger, nur nach Befehleingabe zu. Im Schlummermodus seien Google-Homes Ohren nach Angaben des Unternehmens quasi geschlossen. Per Cloud ließen sich die gesammelten Daten zudem einsehen und gegebenenfalls löschen.
Für den C't-Redakteur sind diese KI-Gadgets mit Sprachsteuerung das Ding der Zukunft. Statt Fremdkörper in den vier Wänden könnte es ganz bald normal werden.
Spielerei? Zukunfts-Gadget?
Im Vergleich mit der direkten Konkurrenz, Amazon Echo, tue sich nicht viel, so die Einschätzung des Technik-Experten Jo Barger. Mittlerweile liegen diese in einer ähnlichen Preisklasse. "Hier kommt es eher darauf an in welchem Ökosystem man eher unterwegs ist", so der Technikexperte.
Also welche Tools und Geräte welcher Produktfamilie primär zuhause genutzt werden
Und auch für alle, für die Google Home eher eine kleine Spielerei ist, die vielleicht nach zwei Wochen schon langweilig wird, gibt es einen Trost: Als Lautsprecher lässt er sich immer nutzen. Ok, Google.