Vor allem Osteuropäer haben es in Großbritannien gerade schwer: Sie werden angepöbelt, bespuckt und gejagt. Sogar einen Toten gab es schon. Besonders schlimm war es um den Brexit herum.
Hate Crimes. So nennen die Briten politisch motivierte Verbrechen, bei denen der Täter das Opfer attackiert, weil es zu einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe gehört. Polen und andere Osteuropäer sind dabei häufiges Ziel der Angreifer, einige sind bereits brutal zusammengeschlagen worden. Ein 40-jähriger, polnischer Fabrikarbeiter starb Ende August an seinen schweren Verletzungen.
41 Prozent mehr Hasskriminalität
Das Amt für nationale Statistik belegt diese Welle an Hasskriminalität mit Zahlen: In England und Wales sind die sogenannten "Hate Crimes" nach dem EU-Referendum stark angestiegen - im Juli 2016 lagen sie um 41 Prozent höher als im Juli 2015. In Großbritannien gibt es derzeit etwa drei Millionen EU-Ausländer, circa 850.000 von ihnen sind aus Polen.
"Es tut mir Leid das zu sagen, aber ich finde schon, dass Großbritannien ausländerfeindlicher geworden ist."
Unser Korrespondent Friedbert Meurer in London sieht einen klaren Zusammenhang dieser Hate Crimes mit dem Brexit und den Argumenten der Ukip-Partei gegen Ausländer. Am schlimmsten sei die Hetze von einigen Zeitungen gegen Ausländer gewesen.
Als Deutscher fühle er sich nicht unwohl, er habe nie irgendwelche Anfeindungen erlebt. Als Pole sehe das aber ganz anders aus. Ein Beispiel: Freunde von Friedbert Meurer haben eine polnische Putzfrau - und sie haben vereinbart in der U-Bahn nicht mehr polnisch zu reden. Einfach um nicht mehr aufzufallen.