Hunde, die im Winter eine Jacke tragen. Viele denken sich: Muss das wirklich sein? Tatsächlich ist das aber bei einigen Hunderassen sehr hilfreich – denn die Tiere frieren sonst.

Hunde haben Fell. Und viele meinen, dass das doch schon gut vor Regen und Kälte schützen müsste. Das ist aber tatsächlich sehr individuell. Einige Hunde haben ein sehr dickes Fell und kommen damit gut durch die nasse und kalte Jahreszeit. "Andere dagegen haben ein sehr dünnes Fell, was nicht sehr wetterbeständig ist", sagt Tierärztin Monika Morlak.

Einige Hunde brauchen extra Schutz vor Nässe und Kälte

Das sei zum Beispiel häufig bei Hunden aus südlicheren Ländern der Fall, weil es dort im Winter wärmer ist als bei uns. Auch viele Windhundrassen können eine Winterjacke gut vertragen – und auch Hunde, die regelmäßig zum Friseur gehen und oft das Fell geschnitten bekommen. Dadurch gehe bei diesen Tieren nämlich die natürlich Fähigkeit verloren, Regen abzuhalten, erklärt die Tierärztin. Wer sich unsicher ist, ob der eigene Hund einen Wetterschutz tragen sollte oder nicht, sollte einfach auf die Reaktion des Tieres achten.

"Es gibt Hunde, die hassen es einfach, im Regen spazieren zu gehen. Die sind wirklich wasserscheu und dann setzen die keinen Fuß vor die Tür. Und mit Regenmantel gehen sie dann."
Monika Morlak, Tierärztin

Es gibt nicht nur Hunde, die Nässe nicht mögen, sondern auch welche, die mit der Kälte nicht klarkommen. Diese Tiere zittern, wenn sie draußen sind und können sich gar nicht frei bewegen.

Hunde an warme Wohnungen gewöhnt

Es ist aber auch eine Entwicklungssache: Denn Hunde leben heutzutage meist mit Menschen in warmen Wohnungen und Häusern zusammen. Dadurch haben sie auch einfach nicht mehr so ein dickes Fell wie früher, als sie noch draußen im Zwinger gelebt haben. Und: Ältere Hunde können sogar Schäden davon tragen, wenn sie draußen frieren.

"Gerade die alten Hunde, da können Arthrosebeschwerden wirklich schlimmer werden im Winter. Dass die wirklich steifer werden und kaum noch aufstehen oder sich hinlegen können, weil die Knochen dann wehtun."
Monika Morlak, Tierärztin

Im Zweifel könnte es bei diesen Tieren auch mal zu einer Nierenbeckenentzündung kommen, sagt die Tierärztin. Andersherum ist es aber auch schlecht für Hunde, die ein sehr warmes Fell haben und on top dann noch in eine Winterjacke gesteckt werden. Dazu gehört zum Beispiel der Husky. Diesen Tieren wird zu warm und sie fangen an zu hecheln, so die Tierärztin. Einige wollen dann auch gar nicht laufen.

Ein Husky braucht keine Jacke

Wenn Hunde sonst ohne Kleidung auskommen aber zum Beispiel mal länger im kalten Auto warten müssen, dann können sie ruhig eine Jacke angezogen bekommen. Was die Tierärztin aber gar nicht verstehen kann, ist, wenn Tiere – wie häufig auf Social Media zu sehen ist – im Sommer Klamotten anbekommen und ihnen dann zu warm ist.

"Meistens sind es dann kleine Hunde, die in irgendein niedliches Plastiktutu gesteckt werden. Das ist dann wirklich Tierquälerei."
Monika Morlak, Tierärztin

Hunde können nämlich nur hecheln und nicht schwitzen, wie wir Menschen. Wenn Hunde aber wirklich Bedarf an Klamotten haben, dann solltet ihr auch auf die richtige Kleidung achten.

Wichtig: Hunde richtig anziehen

Wenn es um einen Regenschutz geht, dann sollte das Material wirklich wasserabweisend sind. Und wenn es um einen Kälteschutz geht, dann ist eine gute Fütterung wichtig. Von Fleece, über Teddymaterial bis hin zu Daunen gibt es da eine große Auswahl. Die Mäntel sollten aber auf jeden Fall bis hinten zur Rute gehen und möglichst die Schulter- und Oberschenkelknochen bedecken, so die Tierärztin. Nicht angebracht seien Jacken und Pullover, die kurz vor den Nieren enden und nur den Brustkorb warmhalten.

Shownotes
Haustiere
Bestimmte Hunde brauchen Winterjacken
vom 22. November 2023
Moderatorin: 
Jenni Gärtner
Gesprächspartnerin: 
Monika Morlak