Das Grauen hat einen Namen: Dritte Liga. Zumindest, wenn man Fußballprofi ist und in der Zweiten Liga gegen den Abstieg spielt. Bald könnte ein Rettungsfonds helfen, den tiefen Fall abzufedern.
Dritte Liga, das kann für einen Verein schon mal den Bankrott bedeuten. Also haben sich die Zweitliga-Vereine gedacht: Sichern wir uns lieber ab. Zahlen wir doch vorsorglich in eine Art Rettungsfonds ein für den Fall der Fälle.
Anders als bei gewöhnlichen Unternehmen
Ein Desaster ist die Dritte Liga vor allem für Vereine, die eigentlich nach oben schielen und die der Abstieg überraschend erwischt, erklärt Philipp May aus der Sportredaktion. Das hat auch damit zu tun, dass im Fußballgeschäft anders gewirtschaftet wird als bei gewöhnlichen Unternehmen. Es gehe nicht um wirtschaftlichen Erfolg, sondern um "größtmöglichen sportlichen Erfolg bei gleichzeitiger Vermeidung der Insolvenz", sagt Philipp May.
"Die meisten Fußballvereine operieren an der finanziellen Kante."
Der wichtigste Unterschied zwischen der Zweiten und der Dritten Liga: Die Höhe der Fernsehgelder. Während Zweitligisten noch von der Deutschen Fußball Liga (DFL) vermarktet werden und im Schnitt mit sechs Millionen Euro rechnen können, sind es eine Etage tiefer nur noch ein paar Hunderttausend Euro.
Wie der Rettungsfonds funktionieren soll:
- Jeder Zweitligist zahlt 60.000 bis 80.000 Euro seiner Einnahmen in einen Hilfsfonds ein.
- Auf dieses Geld haben dann Absteiger von der Zweiten in die Dritte Liga in der ersten Zeit Zugriff.
Dass dieses Geld gut angelegt wäre, zeigt das Beispiel Hansa Rostock: Lange Jahre einziger Ostklub in der Ersten Liga, wird der Verein mittlerweile nur noch mit Steuergeldern am Leben erhalten. Ein Hilfsfonds könnte helfen, damit sich so etwas nicht wiederholt. Bislang ist er allerdings nur eine Idee - von der die übrigen Drittligisten natürlich wenig begeistert sind. Sie wittern Wettbewerbsverzerrung und fürchten eine Welt, in der die Erste und Zweite Bundesliga zu einer geschlossenen Gesellschaft werden.