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Schon wieder Überflutungen in Deutschland - diesmal im Süden. THW-Helfer Michael Matthes aus Pfaffenhofen in Bayern erzählt, wie er den Einsatz erlebt. Bauingenieur Julian Hofmann forscht zu Frühwarnsystemen und weiß, wie wir uns besser auf Hochwasserlagen vorbereiten können.

Schon mehrmals mussten Helfer*innen in diesem Jahr in Gebiete fahren, die von Hochwasser betroffen sind. Michael Matthes vom Technischen Hilfswerk im bayrischen Pfaffenhofen ist aktuell im Einsatz, um vor Ort zu helfen. Er erzählt, dass er und sein Team viel Anerkennung bekommen.

"Wir bekommen hier Kuchen an die Einsatzstellen geliefert, und das motiviert uns."
Michael Matthes vom THW über seinen Einsatz beim Hochwasser in Süddeutschland

Michael kennt die Schäden, die Überschwemmungen herbeiführen. Er war auch 2021 bei der Flut im Ahrtal im Einsatz und ist seit 20 Jahren Einsatzleiter bei Überflutungen. Dennoch gleicht kein Hochwasser dem anderen, sagt er. Daher gebe es zwar eine Grundstrategie, aber vieles muss dennoch improvisiert werden.

Aktuell ist es in den Hochwassergebieten noch zu früh für eine Entwarnung. Die Lage ist immer noch sehr dynamisch.

Hochwasser wird es häufiger geben

Julian Hofmann forscht zu Hochwassern an der RWTH in Aachen. Er beschäftigt sich seit Jahren mit Starkregen aber auch damit, wie man im Vorfeld vor Hochwasser warnen kann. Für ihn ist klar: Fluten wird es in Deutschland künftig häufiger geben, auch intensivere als bisher.

"Die Häufigkeit von Hochwassern nimmt zu, was natürlich auch in der Klimawissenschaft schon lange prognostiziert wurde."
Julian Hofmann über Hochwasser in Deutschland

Klimaforscher haben weltweit negative Prognosen zu Fluten gegeben, sagt Julian Hofmann. Täglich gebe es inzwischen Fluten irgendwo auf der Welt. Die Gründe dafür sind mehr Starkregen oder Dauerregen.

"Wann welches Hochwasserereignis in diesem Jahr noch stattfinden wird, können wir nicht vorhersagen."
Julian Hofmann über die Grenzen der aktuellen Hochwasserforschung

Mittel oder langfristig kann die Forschung die Orte der Hochwasser noch nicht vorhersagen, so der Wissenschaftler. Durch den Klimawandel häufen sich jedoch die Gewitterzellen. Und diese könnten ein paar Tage oder Wochen vorab von den Wetterdiensten erkannt werden.

Ein Frühwarnsystem könnte Schäden verhindern

Julian Hofmann sagt, dass die Forschung sich gerade damit auseinandersetzt, wie Flutkatastrophen entstehen und welche Maßnahmen präventiv ergriffen werden können. Ein Teil der Prävention sei es, ein Frühwarnsystem zu implementieren.

"Ein sogenannter operativer Hochwasserschutz mit dem Frühwarnsystem ist zum Beispiel, wenn die Lage sich einstellt, Informationen vom Deutschen Wetterdienst zu bekommen."
Julian Hofmann über Präventionsmöglichkeiten

Um ein Frühwarnsystem zu ermöglichen, ist es wichtig, die richtigen Informationen zu bekommen, zum Beispiel über Wassermenge, Fließgeschwindigkeiten und Überflutungstiefen, sagt Julian Hofmann. Hochwasserschutz werde immer wichtiger und auch die Politik habe das erkannt.

Michael Matthes vom THW kann das bestätigen: Die Ausbildung der Helfer*innen werde inzwischen immer mehr auf Hochwasser und andere Naturkatastrophen in Deutschland ausgerichtet.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

  • Unboxing News
  • Moderator: Nik Potthoff
  • Gast: Michael Matthes, THW Pfaffenhofen
  • Experte: Julian Hofmann, Hochwasserforscher