Aus Angst vor einer schlimmeren Eskalation sind die Demonstranten in Hongkong dem Ultimatum der Regierung gefolgt und haben ihre Blockaden aufgegeben. Jovy Chang studiert zurzeit für ein Austauschsemester in Bonn. Wir haben sie gefragt, wie die jungen Leute in Hongkong ticken und was sie über China denken?
Die Proteste in Honkong, die Ende September anfingen, erlebte Jovy Chan nur aus der Ferne. Seit August 2014 wohnt die 21-jährige Studentin für ein Austauschjahr in Bonn. Für Jovy sind die Proteste ein wichtiges Zeichen für ihre Generation, die bisher als politisch eher uninteressiert galten. Wäre Jovy in Hongkong, hätte sie ebenfalls an den Protesten teilgenommen:
"I might not be in the frontline but I would definitely help by bringing umbrellas and clean water to stations where it is needed”
Viele Freunde von Jovy und auch ihre fünf Jahre jüngere Schwester sind während der Proteste auf die Straße gegangen. Während der Proteste hielt sie den Kontakt mit der Heimat. Friedvoll sei die Stimmung gewesen. Auch als die Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern anrückte, sei man größtenteils ruhig geblieben.
Zensur ist nicht das Problem
Twitter, Facebook und Co.: Anders als in China nutzen die Menschen in Hongkong alle auch uns bekannten sozialen Plattformen zur täglichen Kommunikation. Auch sonst gäbe es Unterschiede zwischen den Bewohnern Hongkongs und den Menschen im Rest von China. Das hat natürlich vor allem historische Gründe:
“We have been under the british rule for hundred years. And that influence has changed us fundamentally”
Jovy glaubt zwar nicht, dass die Proteste an der Haltung der Regierung etwas ändern, dennoch ist es wichtig dieses Zeichen zu setzen und sich für seine Rechte und Ziele einzusetzen und den Leuten begreiflich zu machen, dass es wichtig ist, Farbe zu bekennen.