Eine richtige Umarmung kann echt gut tun – solange man jemanden hat, der einen umarmt. So ging es auch zwei Forscherinnen während ihres Auslandssemesters in den USA. Daraufhin haben sie den HuggieBot entworfen – einen Roboter, der Umarmungen verteilt.

Die Umarmungen des ersten Prototyps des HuggieBots, den die beiden Forscherinnen aus dem deutsch-schweizerischen Forschungsteam schon vor vier Jahren entwickelt haben, entsprachen noch nicht dem, was man sich unter einer liebevollen Umarmung vorstellt. Der Protoytyp war unförmig und konnte die Person nicht richtig spüren, da er nur einen Sensor auf dem Rücken hatte.

Der HuggieBot 2.0, den die zwei Forscherinnen in ihrem Team am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart und an der ETH Zürich jetzt entwickelt haben, kann schon deutlich mehr.

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Und das vor allem, weil die Forscherinnen herausgefunden haben, welche Eigenschaften ein Roboter haben muss, um ein guter Umarme-Roboter zu sein: Er sollte zum einen weich und warm und so groß wie ein Mensch sein und zum anderen sollte er die Person visuell wahrnehmen können und die Umarmung der Größe und Position der Person anpassen können.

"Der Roboter muss weich sein, warm und so groß wie ein Mensch. Außerdem muss er eine Person visuell wahrnehmen können und die Umarmung der Größe und Position der Person anpassen können."
Kerstin Ruskowski, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Wenn die umarmte Person losgelassen werden möchte, sollte der Roboter das erkennen und die Umarmung lösen, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Kerstin Ruskowski.

Ein Heizkissen und viele Sensoren

Um diese Aufgaben zu erfüllen, haben die Forscherinnen den Roboter mit Klamotten angezogen, unter denen sich ein aufblasbarer Rumpf befindet, auf dem Sensoren angebracht sind. Mit ihnen soll er die Person, die er umarmt, spüren können. Auch an den beiden Armen sind Sensoren angebracht. Für eine angenehme Wärme sorgen Heizkissen, die überall am Körper angebracht sind. Am Kopf, ausgestattet mit einer Kamera und einem Lautsprecher, haben die Forscherinnen einen kleinen Bildschirm mit einem Gesicht angebracht.

HuggieBot 3.0 ist schon in Arbeit

Die Rückmeldungen der 32 Testpersonen auf den Roboter waren laut der Forschenden bisher positiv: Gut fanden die Probandinnen und Probanden, dass der Roboter einladend die Arme hob, wenn sie auf ihn zugingen. Sie waren auch mit der Art der Umarmung und dem Loslassen danach zufrieden. Allerdings habe es lange gedauert, bis der Roboter die Umarmung schließen konnte, da seine Arme so lange sind.

Deshalb arbeiten die Forscherinnen bereits an einem HuggieBot 3.0. Diese Version soll dann auf die Intensität der Umarmung der Person eingehen und diese so zurückgeben können. Auch soll der HuggieBot 3.0 über den Rücken streicheln können. Um die Umarmung noch persönlicher zu machen, arbeiten die Forscherinnen an einer App, mit der man individuelle Umarmungen inklusive Video der Absender-Person verschicken kann.

Shownotes
HuggieBot 2.0
Wenn Roboter Menschen Umarmungen schenken
vom 12. Februar 2021
Moderator: 
Christoph Sterz
Gesprächspartnerin: 
Kerstin Ruskowski, Deutschlandfunk Nova