In den USA inspirieren erfolgreiche Filme die aktuellen Halloween-Kostüme. Besonders weit oben steht der Barbie-Film. Doch die streikenden Schauspieler sollen weder als Barbie noch als Oppenheimer gehen. Wir können zum Glück alles tragen – inklusive selbstgemachtes Kunstblut.

Die Schauspieler*innen in den USA sind im Streik. Deshalb ruft die Gewerkschaft dazu auf, sich zu Halloween weder als Barbie noch als Ken zu verkleiden – und das sind nicht die einzigen Filmkostüme, die zu Hause bleiben müssen. Der Aufruf richtet sich an die Mitglieder der Gewerkschaft.

Vor allem die Filme Barbie und Oppenheimer waren in 2023 echte Kinohits. Wenn sich Schauspieler*innen als Filmfiguren verkleiden, könnten sie diese Filme auch promoten. Zum Beispiel durch Halloween-Fotos auf Social Media. Und genau das – Werbung machen für aktuell erfolgreiche Filme oder Serien – ist Schauspieler*innen verboten solange der Streik anhält.

Streik in Hollywood schon seit Juli

Der Streik der Schauspielergewerkschaft startete bereits im Juli. Seitdem konnte es keine Einigung mit dem Studioverband geben. Das heißt: Die Schauspieler*innen müssen weiter streiken und jetzt kommt auch noch der Verzicht auf Barbie-Kostüme dazu. Das könnte schwierig sein, denn die sind zurzeit mit Abstand die beliebtesten, so unser Reporter Sebastian Sonntag. In den Regalen in einigen Kostümläden in Los Angeles gibt es schon keine Barbie-Verkleidungen mehr. Dazu müsse man wissen: "Kostümläden in den USA sind teils so groß wie Baumärkte", sagt Sebastian.

"Am beliebtesten zu Halloween ist die Barbie-Verpackung. Sehr beliebt ist auch alles, was mit dem Film Oppenheimer zu tun hat."
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Besonders beliebt ist das Kostüm "Barbie-Verpackung", so Sebastian Sonntag. Dafür zieht man sich quasi eine typische Barbiepuppen-Verpackung über: Einen Karton, der vorne durchsichtig ist. Unten schauen die Beine ab Kniehöhe raus.

Aber auch der Film Oppenheimer steht ganz oben bei den Halloween-Inspirationen, so unser Reporter. Zur Verkleidung gehören Pork-Pie-Hüte, dicke braune Krawatten, Pfeifen und so weiter. Zu den Tops bei Halloween zählen auch Spiderman und die erfolgreiche Serie Wednesday. Aber auch hier gilt: Nicht für die streikenden Schauspieler*innen in den USA.

Seine Wurzeln hat Halloween in Irland

In Deutschland wird Halloween immer beliebter. Ursprünglich stammt der Brauch aus Irland und kam über den Umweg USA zu uns. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2016 in Deutschland schnitzten für Halloween fast 40 Prozent der Befragten einen Kürbis und ein Drittel investiert Geld in ein Kostüm.

"Der Halloween-Klassiker ist der Zombie."
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

In Deutschland sind die Halloween-Kostüme weniger bunt. Der Klassiker ist der Zombie. Vielleicht auch, weil das als Last-Minute-Verkleidung funktioniert. Nämlich: "Wahllos alte Klamotten zerreißen und zerschneiden. Kunstblut drüber und blass schminken", so Sebastian Sonntag. Mittlerweile finden sich auch auf Social Media reichlich Ideen, wenn wir kurz vor knapp noch eine Inspiration suchen.

Was immer geht: viel Kunstblut. Das lässt sich auch selbst herstellen, indem wir einen Liter Kirschsaft mit Speisestärke aufkochen. "Je mehr Speisestärke desto dicker wird es", sagt Sebastian Sonntag. Zusätzlich lässt sich rote Lebensmittelfarbe ergänzen oder auch Sojasoße und Orangensaft. Je nachdem, ob es heller oder dunkler werden soll.

Shownotes
Halloweenkostüme
Viel Kunstblut oder Barbie-Oppenheimer
vom 27. Oktober 2023
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk Nova