Mit ihrem Diplom fing alles an: Industriedesignerin Katharina Unger hat ihre Abschlussarbeit über industrielle Tierzucht geschrieben. Dabei stellte sie fest: Es ist nicht nur nachhaltig, Insekten zu essen, sondern auch lecker.

Das Thema ihrer Diplomarbeit brachte Katharina Unger auf die Idee nach Alternativen für die industrielle Tierhaltung zu suchen. Dabei wollte sie Lösungen finden, die die zukünftige Nahrungsmittelherstellung etwas nachhaltiger machen würden.

Sind Insekten die Nahrung der Zukunft?

Mit der gleichen Menge an Tierfutter wird mehr "Insektenfleisch" produziert, als es mit den herkömmlichen Nutztierarten Rind, Schwein oder Huhn möglich ist. So lag es für Katharina Unger nahe, eine Brutmaschine für die Insektenzucht zu entwerfen. Das Experiment hat sie in der eigenen Küche gestartet. Sie wollte erst selbst testen, ob das Endprodukt aus Insekten auch so schmeckt, dass man es als Nahrungsmittel anbieten kann.

Der Versuch Soldatenfliegen zu züchten gelingt

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Kinderleichte Züchtung

Die Zuchtmaschine, die Katharina Unger entwickelt hat, trägt den Namen Farm 432. Der gesamte Lebenszyklus des Insekts findet in der Brutmaschine statt. Als Versuchsobjekt hat die Designerin die schwarze Soldatenfliege gewählt. Die ausgewachsenen Fliegen nehmen keine Nahrung zu sich, was die Züchtung vereinfacht. Man muss sie nur mit Wasser versorgen.

"Ich hab neulich Heuschrecken in heißem Olivenöl gebraten mit etwas Currypulver. Dazu habe ich einen Sauerrahmdip zubereitet und das hat super gut geschmeckt."

Katharina Unger experimentiert mit Insekten als Nahrungsmitteln

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Zum Töten tiefgefroren

Die Fliegen legen Eier, aus den Eiern schlüpfen Larven, die für ihre Verpuppung den Futterort verlassen wollen. Im Brüter müssen sie dafür eine Rampe hochkriechen, dabei fallen sie in einen Kasten und können leicht aus dem Gerät entnommen werden. Danach kommen die Insekten in die Tiefkühltruhe. Durch die Kälte schlafen sie ein und sterben ab. Jetzt können sie zubereitet werden.

Insektenzüchten für zuhause

Die industrielle Züchtung von Insekten könnte helfen, die Ernährung der Weltbevölkerung auch in kommenden Jahrzehnten zu sichern. Bisher nutzen wir ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen, um Tierfutter produzieren. Den Prognosen zufolge müssten wir ab 2050 die doppelte Menge an Fleisch produzieren, wenn wir unsere Ernährungsgewohnheiten beibehalten.

Shownotes
Insekten
Gegrillte Grashüpfer mit Sauerrahm
vom 06. Dezember 2014
Moderation: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Katharina Unger