70 Prozent unserer Youtube-Zeit verbringen wir mit dem Anschauen von vorgeschlagenen Videos - die teilweise ganz schön verstörend sind. Mozilla hat jetzt eine Sammlung mit Beispielen veröffentlicht.
Wir sind auf Youtube, schauen uns ein Video an. Wenn es durch ist, lädt direkt das nächste, und dann das nächste und so weiter. Im Prinzip können wir den ganzen Tag damit verbringen, uns Videos anzuschauen, die uns der Algorithmus von Youtube empfiehlt.
Das kann aber auch schief laufen.
Die Mozilla Foundation hat im Rahmen der Kampagne "Youtube Regrets" eine Sammlung online gestellt, die Videos auflistet, die wohl besser nicht einfach so automatisch abgespielt werden sollten.
Youtube zeigt grausame Unfälle
In der ersten Geschichte von Youtube Regrets erzählt ein User, wie er nach "Failvideos" gesucht hatte – eine der beliebtesten Kategorien bei Youtube. Zunächst wurden dem User nur ein paar harmlose Autounfälle gezeigt, die aber von Video zu Video immer krasser wurden.
Schlussendlich bekam er von Youtube Videos von grausamen Unfällen gezeigt, bei denen Menschen eigentlich hätten sterben müssen.
Deutschlandfunk-Nova-Reporter Andreas Noll sagt: "Youtube Regrets listet diverse Beispiele von Usern, die durch Zufall auf Verschwörungsvideos landen und dann fast schon süchtig nach diesen Videos werden und in eine Parallelwelt abgleiten."
Google soll Daten an die Forschung weitergeben
Youtube wird sich vermutlich nicht davon überzeugen lassen, auf die Empfehlungen und die Autoplay-Funktion zu verzichten. Schließlich sind das die entscheidenden Werkzeuge, User auf der Seite zu halten, Klicks zu generieren und Geld zu verdienen.
Die Mozilla-Foundation macht einen moderateren Vorschlag. Ihre Herangehensweise: Forschenden könnten mehr Informationen über die Youtube-Videos erhalten. Mehrfach haben diese schon angeboten, exakt an diesem Problem arbeiten zu wollen. Dafür bräuchten sie mehr Daten - die Google aber unter Verschluss hält.
Google selbst sagt, hier bestehe Handlungsbedarf. Man habe die Algorithmen in diesem Jahr schon mehr als 30 Mal geändert, heißt es. Und weiter: Die von Mozilla verbreiteten Geschichten könne man nicht bestätigen.