Opfer von Terroranschlägen, Beobachter von Unfällen oder Zeitzeugen – Journalisten treffen häufig auf traumatisierte Gesprächspartner. Dafür sind sie aber meist nicht ausreichend ausgebildet.

Egal ob Korrespondent, Lokaljournalist oder Reporter: Im Rahmen ihrer Recherchen können sie unerwartet auf Gesprächspartner mit einem Trauma treffen. Selbst eine simple Frage wie "Wie geht es Ihnen?" kann den Gesprächspartnern Probleme bereiten.

Doch die meisten Journalisten sind für diese Gespräche nicht ausgebildet. Die Journalistin Marianna Deinyan empfiehlt: "Journalistinnen und Journalisten sollten wissen, dass ihre Interviews im schlimmsten Fall zu einer Retraumatisierung führen können - im besten Fall den Betroffenen aber dabei helfen, einen Heilungsprozess einzuleiten oder zu verstärken."

Sie ist zu Gast in dieser Ausgabe von Eine Stunde Was mit Medien und berichtet, wie trauma-sensible Interviewführung aussehen kann.

Außerdem: Ein Blick hinter den Twitter-Account "Muschelschloss"

In dieser Woche stellen wir euch wieder den Kopf hinter einem Social-Media-Account vor, der besonders konstruktiv betrieben wird: Karin S. aus Bayern betreibt mit viel Energie ihren Twitter-Account Muschelschloss. Ihr folgen viele Journalisten. Der Grund: Sie ist oft schneller als eine Nachrichtenagentur. Wie sie für sich Qualität definiert, was sie motiviert und wie sie Twitter für sich zu einem positiven Ort einrichtet, erklärt sie im Interview.

Shownotes
Interviewtraining
Journalismus: "Interviews können zur Re-Traumatisierung führen"
vom 13. Februar 2020
Moderatoren: 
Daniel Fiene und Herr Pähler