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Harte Sexszenen sind am Filmset für alle eine Herausforderung. Damit der Dreh "conscent", einvernehmlich, wird, sind Intimacy-Coaches dabei. Regisseurin Emily Atef erzählt, wie das bei ihrem Film "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" funktioniert hat. Außerdem: Der japanische Anime-Künstler Makoto Shinkai spricht über "Suzume".

Wer sich mit älteren Schauspieler*innen über den Dreh von Sexszenen unterhält, bekommt meistens irgendwann dieselbe Art der Beschreibung zu hören: "Früher gab es vorher einen Schnaps oder Sekt und dann hieß es: 'Jetzt macht mal ... '."

Dadurch kam es auch an Filmsets zu Szenen, die alles andere als einvernehmlich gefilmt wurden. Schauspieler*innen waren teils entsetzt, wenn sie den fertigen Schnitt der Szene hinterher im Film sahen.

Seit ein paar Jahren, auch unterstützt durch die #metoo-Bewegung, wird versucht, dies mit Intimacy-Coaches schon im Vorfeld zu verhindern. Sie sind nicht erst beim Dreh, sondern schon bei den Proben der heiklen Szenen dabei. Das Ziel: Alle Beteiligten einigen sich, noch bevor gedreht wird, auf jede einzelne Bewegung und jede Berührung. Die Sexszenen werden detailliert und strikt abgesprochen, erst dann wird gedreht.

"Jede Bewegung ist abgesprochen: 'Darf ich dir die Schulter anfassen?' 'Ja.' 'Darf ich dich auf der Brust kratzen?' 'Ja.' Darf ich doller kratzen?! "Hmmm ... ' Da sagt die Intimcy-Coach schon: 'Das ist ein klares Nein!' Das wird alles gemeinsam choreografiert und wir proben das wie einen Tanz."
Emily Atef

So hat es auch Regisseurin Emily Atef bei ihrem Film "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" gemacht, der diese Woche im Kino startet und der harte Sexszenen zwischen einer 19-jährigen und einer 40-jährigen Filmfigur enthält. Die Regisseurin ist in dieser Folge zu Gast und erzählt ausführlich über diesen für alle herausfordernden Dreh.

Anime-Meisterwerk im Kino

Außerdem startet "Suzume" in den Kinos, ein Manga-Animationsfilm des japanischen Meisters Makoto Shinkai. Genau wie "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" wurde der Film dieses Jahr auf der Berlinale vorgestellt und hat in Japan Ende 2022 bereits in kurzer Zeit knapp 10 Millionen Menschen in die Kinos gelockt.

Die junge namensgebende Titelheldin muss in dieser Geschichte versuchen, Portale zu früheren Umweltkatastrophen zu schließen, indem sie durch die Zeit reist. Wir haben Makoto Shinkai auf dem Berliner Filmfestival getroffen.

Shownotes
Regisseurin Emily Atef im Interview
Intimacy Coaches: Wie harte Sexszenen einvernehmlich gedreht werden
vom 11. April 2023
Moderator: 
Tom Westerholt