Jan Weiler ist Journalist, ehemaliger Chefredakteur des SZ Magazins und Autor. Bekannt wurde er vor allem mit dem Buch "Maria, ihm schmeckts nicht". Sein neuer Roman handelt von einem Typen, dem es so geht, wie vielen von uns: Kommissar Kühn ist total überfordert und kommt mit dem Alltag nicht mehr klar.
Wenn Jan Weiler seiner Familie am Sonntagmorgen Frühstück macht, dann kommt wirklich alles auf den Tisch, da dürfen auch Waffeln und Spiegeleier nicht fehlen. Jan Weiler liebt das Frühstück. Ganz anders frühstückt der Protagonist seines neuen Romans "Kühn hat zu tun".
Kommissar Kühn ist in der Krise
Beim Frühstück zählt Kommissar Kühn jede Scheibe Wurst genau ab, alles ist perfekt durchorganisiert und wird schon am Vorabend geplant. Überhaupt hat der Kommissar so einige Probleme: Die Tochter wünscht sich ein Pony, die Ehe bröckelt, er selbst weiß nicht, ob er sich in die Nachbarin verliebt hat, die Karriere stockt und eigentlich müsste Kühn auch ein neues Auto kaufen. "Dann steht er in der Mordermittlung im Blut eines fremden Menschen und muss aber gleichzeitig daran denken, die Einkäufe noch zu erledigen".
„Ich glaube, dass es ganz vielen Leuten so geht. Kühn leidet an Gedankenflug. Er will irgendeine Entscheidung treffen, jetzt mache ich dies und jenes, nur funktioniert das nicht mehr.“
Für Jan Weiler ist Kommissar Kühn das Sinnbild eines modernen Menschen, der mit dem Alltag irgendwann nicht mehr klarkommt, mit den tausend Dingen, die täglich auf uns einströmen. Kühn gerät in die Krise, so wie es jedem von uns auch passieren könnte.
Humor muss schon sein
Ganz ohne Witz und Humor, das geht bei Jan Weiler nicht. Auch wenn Geschichte um Kommissar Kühn eine Kriminalgeschichte ist, Jan Weiler setzt bewusst Pointen, die die Leute komisch finden sollen: "Das Lachen ist immer eine positive Reaktion, so hat man immer das Gefühl, man hat irgendetwas richtig gemacht."