Unser New Yorker Jim Kavanaugh liebt deutsche Hochzeiten. Die Hochzeiten, zu denen er bisher eingeladen war, waren klein, überhaupt nicht materialistisch und einfach nett. Ganz anders als so eine Ami-Hochzeit.

Das tut Jim gut: Endlich mal Bräute sehen, die keine Bridezillas waren, kein Männer zu sehen, die hyperventilieren weil sie für all den Schrott bezahlen müssen. Und es gab auch keine Schwiegermütter, die wie Drill Seargants rumschreien. So was nicht zu sehen, war richtig schön.

"​Amerikaner geben für ihre Hochzeit im Schnitt 32.000 Dollar aus. For a fucking wedding. Es ist also keine Überraschung, dass die Leute dort dann am Rad drehen."
Jim Kavanaugh

Hochzeiten in Amerika sind eher wie wie eine politische Veranstaltung. Der Vater besteht drauf, seine Arbeitskollegen einzuladen, die das Brautpaar noch nie gesehen hat. Nur weil er sich bei ihnen einschleimen will. Die Mutter will ihre zehn besten Freundinnen einladen, nur weil sie auch bei ihren Hochzeiten war. Und das Brautpaar hat keine Chance, etwas dagegen zu unternehmen.

Oh, "nein" ist keine Option, vergiss es!

Der Freund der Schwester, von dem sie sich eigentlich schon getrennt hat, muss auch kommen. Noch dazu ist er plötzlich zum Veganer geworden und es kostet natürlich extra, um ihm ein spezielles Abendessen zu servieren. Am Tag vor der Hochzeit ist dann das Hochzeitspaar so gestresst, dass es eine Paartherapie brauchen. Wer eine amerikanische Hochzeit überlebt, kann alles überleben.

Shownotes
Hochzeitswahn
Endlich keine Bridezillas!
vom 11. Juni 2016
New Yorker: 
Jim Kavanaugh