Wer interessiert sich für Sparkassen? Keiner. Das gemeinnützige Recherchebüro Correctiv will aber mit Methoden des investigativen Journalismus zeigen, wie uns das Sparkassensystem durchaus fesseln kann.
In einer Zeit, in der Zeitungen und Verlage sterben und Redaktionen immer weniger Budget für hintergründige Reportage bereit halten, will der Gründer des gemeinnützigen Recherchebüros Correctiv, David Schraven, genau das Gegenteil fördern: Investigativen Journalismus.
Gute Informationen für die Öffentlichkeit
Denn Journalismus, ist David Schraven überzeugt, trägt zur Aufklärung und zur Entwicklung eines demokratischen Staatswesens bei. Weil wir Bürger daran interessiert sein sollten, was sich in der Wirtschaft abspielt, wer die Strippenzieher sind, wie Banken und multinationale Konzerne agieren. Doch wie an gute Informationen kommen, wenn Journalisten nicht mehr für hintergründige Recherchen und Reportagen bezahlt werden? Wie sollen solche Informationen an die Öffentlichkeit gelangen? Wie können alle, die sich informieren wollen, Zugriff auf derartige Informationen erhalten?
"Wir beschäftigen uns vor allen Dingen mit komplizierten, aufwendigen Themen, die absolut unsexy sind."
Das Investigativ-Büro setzt genau hier an: Themen, die uns interessieren sollten, aber oft sperrig, kompliziert oder zu aufwendig sind, werden vom Correctiv-Team bearbeitet und unterstützt. Die Themen werden so aufbereitet, dass sich Menschen dennoch mit ihnen beschäftigen wollen. Ein Beispiel: das Sparkassensystem. Das wird mit den Methoden des investigativen Journalismus durchleuchtet. Und die Recherche darf solange dauern wie nötig, auch Jahre, sagte David Schraven gegenüber der Wochenzeitung Die Zeit.
Gut ausgebildete Journalisten
Correctiv fördert nicht nur Themenrecherche und deren Finanzierung, sondern auch die Ausbildung von Journalisten, die Vermittlung von journalistischem Wissen und Handwerk.
David Schraven arbeitete für die Taz, Süddeutsche Zeitung, für die Welt-Gruppe, war Gastjournalist des Time-Magazins, ist Gründer des politischen Blogs "Ruhrbarone" und war Recherche-Chef der WAZ-Mediengruppe.
- Correctiv - Recherche für die Gesellschaft | Auf der Internetseite des Investigativ-Büros stellt sich das Team und mit seinem Konzept vor.
- Journalismusprojekt Correctiv- Hoffnung durch Recherche | Finanziert wird die gemeinnützige GmbH durch Mittel der Brost-Stiftung und durch Spenden.