Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, CSU, liegt bei den Umfragewerten weit vor NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, den CDU-Vorsitzenden. Trotzdem ist nicht klar, ob Markus Söder für die Union ins Rennen als Kanzlerkandidat gehen wird - denn noch nie ist ein CSU-Kandidat Kanzler geworden.
Der ARD-Deutschlandtrend zeigt deutlich, dass der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsidenten Markus Söder aktuell bei den Bürgern und Bürgerinnen besser abschneidet als sein Konkurrent. Während der CDU-Vorsitzende und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, nur 19 Prozent Zuspruch erhält, glauben 54 Prozent, dass Markus Söder ein guter Kanzlerkandidat der Union sei.
Hängepartie
Noch hat sich Markus Söder nicht offen dazu bekannt, ob er als Kanzlerkandidat für die Union bei der nächsten Bundestagswahl ins Rennen gehen will. Diese Unklarheit, ob nun Markus Söder oder Armin Laschet die Union in den Wahlkampf führen wird, könnte zum Problem für die Schwesterparteien werden. Denn es gibt schon einige Unionspolitiker, die sich darüber äußern, wen sie lieber hätten. Nämlich Markus Söder. Wenn er dann aber einer Kandidatur eine Absage erteile, könnte das problematisch sein, sagt die Politikwissenschaftlerin Svenja Krauss.
Showdown von Ostern bis Pfingsten
Nach den Feiertagen geht die heiße Entscheidungsphase los: Zwischen Ostern und Pfingsten soll geklärt werden, wer der beiden Spitzenpolitiker ins Rennen geht.
"Das ist ein guter Zeitpunkt. Wenn man darauf blickt, was in den vergangenen Wochen passiert ist, war es gut, dass sie sich noch nicht festgelegt haben."
Die SPD hat zwar schon vor Längerem bekannt gegeben, dass ihr Spitzenkandidat Olaf Scholz heißt, aber für die Union sei es in Anbetracht der letzten Skandale wie Masken-Affäre oder schlecht funktionierende Impfstrategie gut, dass sie noch keinen Kandidaten benannt haben, sagt Svenja Krauss. Denn all das hätte sich negativ auf einen potentiellen Kandidaten ausgewirkt.
"Wenn sich die Situation in den nächsten Wochen bessert, könnte das für den Unionskandidaten positiv sein."
Sobald sich die Corona-Lage durch sinkende Fallzahlen und eine effektive Test- und Impfstrategie bessert, könnte das ein guter Zeitpunkt sein, um mitzuteilen, wer nun Kanzlerkandidat der Union werde, mein Svenja Krauss. Dieser könnte dann den positiven Trend für sich nutzen.
"Es gab zwei CSU-Kanzlerkandidaten und die haben beide nicht gewonnen. Das spricht ganz klar für Laschet."
Ganz ausblenden kann die Union die aktuellen Umfragewerte für die Kandidaten nicht. Allerdings war die Union in der Vergangenheit mit Kanzlerkandidaten aus der CSU nicht besonders erfolgreich. Das ist auf jeden Fall ein Punkt für Armin Laschet, meint die Politikwissenschaftlerin. Außerdem ist er der CDU-Vorsitzende und Ministerpräsident des größten Bundeslands.
Für Markus Söder spricht, dass er eine erfolgreichere Corona-Politik in Bayern gemacht hat als Armin Laschet in NRW. "Das ist auch der Grund, warum Söder in den Umfragewerten soweit vorne steht", sagt Svenja Krauss.