Der Temperaturanstieg in Flüssen durch aufgewärmtes Kühlwasser von Kraftwerken kann für viele Fischarten lebensbedrohlich sein. Für die Karibik-Manatis in Florida gilt das Gegenteil: Sie sind auf warmes Wasser angewiesen. Werden die Kraftwerke abgeschaltet, könnte das zum Aussterben einer der letzten viere noch existierenden Seekuharten führen.
Zu warmes Wasser bedeutet auch immer einen niedrigen Sauerstoffgehalt. Für Fische kann das lebensbedrohlich sein. Für die Karibik-Manatis hingegen ist warmes Wasser absolut lebensnotwendig. Aus diesem Grund halten sich Manatis gerade im Winter gerne in der Nähe von Kraftwerken auf, die den Seekühen durch das aufgewärmte Kühlwasser die entsprechenden Temperaturen bieten.
"Die Seekuhart ist überaus kälteempfindlich. Fällt die Wassertemperatur längere Zeit unter die 20-Grad-Celsius-Marke können die Seekühe dies nicht überleben."
In den letzten Jahren wurde ein deutlich vermehrtes, besorgniserregendes Kältesterben von Manatis im Süden Floridas beobachtet, weil dort mehrere Kraftwerke aus ökologischen Gründen geschlossen, oder modernisiert wurden. Tierschützer fordern deshalb, dass man den Manatis den Zugang an andere in Florida so zahlreich vorhandenen warmen Quellen ermöglicht.
Dafür müssten jedoch zahlreiche Gewässer aus Privatbesitz zurückgekauft und Dämme entfernt werden, die den Weg zu den Quellen versperren. Weiterhin müsste man verbaute Quellen restaurieren und menschliche Aktivitäten dort beschränken. Für die Region eine sehr kostenintensive Angelegenheit, für die Karibik-Manatis wohl die einzige Chance.
Karibik-Manati: Sanfte und verschmuste Riesen
Seekühe können bis zu vier Metern lang und bis zu 800 kg schwer werden. Sie halten sich bevorzugt in Küstennähe auf - in seichten tropischen Buchten und Lagunen sowie in Flussoberläufen und -mündungen auf. Die sanften Riesen sind sehr ruhige und auch sehr verschmuste Tiere, die sich nur sehr gemächlich fortbewegen. Unter Anwesenheit eines Rangers kann man in manchen Schutzgebieten in Florida sogar mit den Tieren schwimmen.